Betonleitwände sollen das Driften für die Roadrunner-Szene am Kahlenbergparkplatz unmöglich nachen
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Chronik

Betonwände gegen Driften am Kahlenberg

Betonleitwände, eine Einbahnregelung und eine nächtliche 30er-Zone auf der Zufahrtsstraße sollen die Roadrunner-Szene auf dem Parkplatz am Kahlenberg im Zaum halten. In besonders schweren Fällen soll das Auto beschlagnahmt werden.

„Unser Ziel ist aber nicht, Autos zu beschlagnahmen, sondern für Ruhe und Verkehrssicherheit zu sorgen“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) in einem Mediengespräch am Donnerstag. Insgesamt wurden bereits Mitte Juni 65 Leitwände aus Beton aufgestellt, um damit ein „Driften“ mutmaßlicher Roadrunnerinnen und -runner zu unterbinden.

Ein Einbahnsystem soll wiederum für ruhigere Verhältnisse auf dem Kahlenberg sorgen und ein Nacht-30er auf der Zufahrtsstraße wird aktuell noch geprüft. Die Nutzung des Parkplatzes und die Befahrbarkeit für Linienbusse werden durch die Maßnahmen nicht eingeschränkt. „In den letzten Monaten haben wir Gesetzesverschärfungen gefordert, die Schwerpunktkontrollen mit der Polizei und auch die Zusammenarbeit mit den Bundesländern ausgeweitet“, berichtete Sima.

Kampf gegen illegale Straßenrennen

Am Kahlenberg wurden nun insgesamt 60 Beton-Leitwände aufgestellt. Diese sollen illegale Straßenrennen in der Nacht verhindern. Weitere Maßnahme, wie eine Nacht-30er Zonen, sind geplant.

Schwerpunktaktionen gegen Roadrunner ausgeweitet

In dem Maßnahmenbündel wurden mit einer Kooperation zwischen Bundesländern und einer Taskforce weitere Verschärfungen gefordert, wie ein einheitliches Bundesverwaltungsstrafregister, Verschärfungen gegen Drogenlenkerinnen und -lenker und in extremen Fällen von Raserei oder gefährlicher Verhaltensweise eine Beschlagnahme des Fahrzeugs.

„Die absolut wirksamste Maßnahme ist die Abnahme des Fahrzeugs. Das tut in der Szene am meisten weh, da es nicht nur ein Auto ist, sondern auch als Kultobjekt gilt“, ergänzte Sima. Dazu fehle aber noch das entsprechende Bundesgesetz, da es einen Eingriff ins Eigentumsgesetz bedeutet.

Visualisierung: Neue Verkehrsorganisation am Parkplatz Kahlenberg
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Die geplante Verkehrsorganisation der Stadt am Parkplatz auf dem Kahlenberg

In Zusammenarbeit mit der Polizei hat die Stadt Wien Schwerpunktaktionen gegen Roadrunner ausgeweitet, so wurden im Jahr 2021 über 1.600 Gutachten erstellt. Gezielt ausgewählte Fahrzeuge, die in ihrer Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt schienen, wurden dabei von der Polizei vorgeführt, wobei 92 Prozent dieser Fahrzeuge teils schwere Mängel aufwiesen. „Der Kahlenberg ist Teil des Biosphärenparks Wienerwald, diesen Lebensraum gilt es zu schützen“, so der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP).