Altbauten in Ottakring
ORF.at/Roland Winkler
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Wirtschaft

AK befürchtet Anstieg der Altbaumieten

Die sogenannten Kategoriemieten im Altbau könnten heuer ein drittes Mal steigen. Das befürchtet die Arbeiterkammer Wien. Damit drohen Personen in Altbauwohnungen, die einen Mietvertrag vor 1994 abgeschlossen haben, durchschnittlich Mehrkosten von 450 Euro pro Jahr.

Kategoriemieten im Altbau steigen immer dann, wenn die Teuerungsrate um fünf Prozent zulegt, im Vergleich zur letzten Mietanpassung. Heuer könnte es gleich drei dieser sogenannten Wertanpassungen geben. 150.000 Haushalte würden dann insgesamt um 16 Prozent mehr zahlen müssen, rechnet die Arbeiterkammer vor.

AK für Deckelung der Inflationsanpassung

Die Vermieterinnen und Vermieter würden überproportional profitieren, meint Thomas Ritt von der AK Wien. Denn: „Die Mieterinnen und Mieter zahlen mit den Betriebskosten auch Strom und Gas, das im Haus anfällt. Wir glauben, dass eine Inflationsanpassung im Bereich des Verbraucherpreisindex für Mieten viel zu hoch ist und sagen, zwei Prozent ist ein fairer Wert.“

Mietpreise steigen um 450 Euro pro Jahr

Die Kategoriemieten wurden heuer bereits zweimal erhöht, was Altbaumieten betrifft, die vor 1994 abgeschlossen wurden. Im Herbst könnte bereits die dritte Erhöhung anstehen.

Die Vermieterseite lehnt das ab. „Der Vermieter braucht die Wertanpassung auch. Bedenken Sie, er soll investieren, er soll jetzt noch mehr investieren im Zusammenhang mit Klimawandel- und mit Klimaschutzinvestitionen und Ähnliches. Wo soll er es denn hernehmen?“, fragte Martin Prunbauer vom Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbund. Zudem hätte die Branche auch während der Pandemie keine Hilfszahlungen bekommen. Viele Vermieterinnen und Vermieter würden noch immer auf ausstehende Mietzahlungen warten.

Mieterhilfe: Wohnungsmieten aus Warenkorb streichen

Die Mieterhilfe Wien hatte im Juli gefordert, die Wohnungsmieten aus dem Warenkorb des Verbraucherpreisindexes zu streichen. Somit würde eine Teuerungsspirale entstehen. Aus Sicht der Mieterhilfe gebe es zwei Lösungen: Entweder man nimmt Wohnungen und Mieten aus dem Warenkorb heraus oder räumt die Möglichkeit ein, den Hauptmietzins um maximal zwei Prozent pro Jahr losgelöst vom Verbraucherpreisindex anzupassen – mehr dazu in Deutlich mehr Anfragen zu Mieterhöhungen.