Ärzte operieren mit Hightech Roboter
MedUni Wien/Kawka
MedUni Wien/Kawka
Wissenschaft

Weltkongress der Chirurgie in der Hofburg

Vom 15. bis 18. August findet der internationale Kongress der Chirurgie in den Festsälen der Hofburg statt. Die rund 1.000 Teilnehmenden werden sich mitunter mit dem Einsatz von Kameras und Robotern bei Operationen befassen.

Der heurige Weltkongress der Chirurgie ist der 49. Kongress der International Society of Surgery. Dieses Jahr kommt der internationale Kongress zum ersten Mal nach 1999 wieder nach Wien. In Hinblick auf die Anmeldungen erwarte man bei dem Kongress schätzungsweise 1.000 Chirurginnen und Chirurgen aus ungefähr 95 Nationen, so der nationale Kongresspräsident Albert Tuchmann.

Der Großteil der Teilnehmenden käme normalerweise aus Japan oder den USA. Aufgrund des aktuellen Krieges zwischen Russland und der Ukraine würden jedoch weniger amerikanische Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Reise nach Wien beschreiten, erklärt Tuchmann.

Operationen mit Verwendung von Kamera und Roboter

Inhaltlich thematisiere man bei dem Weltkongress unter anderem die Laparoskopie. „Dabei handelt es sich um eine Operationsmethode, bei der über einen winzigen Schnitt eine kleine Kamera in die Bauchhöhle eingebracht wird. Die Kamera ist mit einem Videosystem verbunden, wodurch man die Organe betrachten kann“, so Tuchmann. Dadurch würden anders als bei offenen Operationen keine lange bleibenden großen Narben entstehen.

In einem Festsaal der Hofburg sind Sesseln vor einer Leinwand aufgestellt.
HOFBURG Vienna
In den Festsälen der Hofburg, wo sonst Tanzbälle stattfinden, treffen sich nun Mediziner und Medizinerinnen

Auch mit dem Einsatz von Robotern bei Operationen, die große Genauigkeit erfordern, will man sich befassen. Generell behandle das Programm ein breites Spektrum an Themen. Denn laut Tuchmann partizipieren mehrere Gesellschaften verschiedener Fachrichtungen innerhalb der Chirurgie an dem Kongress. „Dies ist die einzige Tagung so vieler Gesellschaften im Bereich der Chirurgie. Das ist wirklich besonders“, so Tuchmann.

Zu den großen teilnehmenden Gruppen gehören die endokrine Chirurgie, die sich mit Organen wie der Nebenschilddrüse befasst, oder die Brustchirurgie, bei der unter anderem der Wiederaufbau der Brust bei Krebspatientinnen thematisiert wird. Daneben nehmen laut Tuchmann auch kleinere Gruppen wie sowohl die Gruppe der jungen Chirurginnen und Chirurgen als auch Militärchirurginnen und Militärchirurgen an dem Kongress teil.

Veranstaltungen werden parallel abgehalten

An den vier Kongresstagen wird es laut Tuchmann in sechs Sälen der Hofburg Sitzungen geben. Um das vielfältige Fachprogramm in der begrenzten Zeit unterzubringen, würden die Veranstaltungen parallel ablaufen. „Jede Sitzung dauert rund eineinhalb Stunden und es werden ungefähr 20 bis 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen pro Sitzung erwartet.“

Außerdem würde es insgesamt rund 300 internationale Rednerinnen und Redner geben. Die Tagung der seit 1902 existierenden International Society of Surgery findet normalerweise im Abstand von zwei Jahren statt. Aufgrund der Pandemie fiel sie jedoch zuletzt aus.