Zwei neue Linien und zwei erweiterte Streckenführungen werden im September den Betrieb aufnehmen, erklärte der für die Stadtwerke zuständige Stadtrat Peter Hanke (SPÖ). Es gehe darum, die Strecken zu verdichten und Querverbindungen innerhalb von Liesing anzubieten. „Primär geht es darum, dass man alle mobilen Leistungen anbietet – vom Fahrrad über das Elektroauto – und dann natürlich in kürzester Zeit mit den Buslinien zu U-Bahn und S-Bahn kommt.“
Neue Wohn- und Schulbauten brauchen Anschluss
Die neuen Buslinien seien notwendig, weil im Bezirk viel gebaut wird, erklärt Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ). „Das Karree Atzgersdorf wird größer. Im September wird der neue Schulcampus Atzgersdorf eröffnet und mit einer dieser Buslinienführungen binden wir dieses neue Wohnquartier und den Schulcampus direkt an die U6 und an weitere Teile des Bezirks an.“

Der 64A wird diesen Teil des Bezirks bedienen und auch das Gebiet zwischen An den Steinfeldern und Seybelgasse anfahren, das bislang nicht angebunden war. Ab Alterlaa wird die Strecke bis zur Ziedlergasse verlängert. Die neue Linie 61 B wird durch die Badner-Bahn-Station Vösendorf-Siebenhirten mit der S-Bahn-Station Liesing verbinden. Für die Fahrgäste ist das ein zusätzliches Angebot neben dem Regionalbus 207. Das Intervall auf dieser Strecke reduziert sich auf 15 Minuten, so die Wiener Linien.
Der neue 64B fährt direkt von Alterlaa nach Hetzendorf und übernimmt damit einen Teil der Route des 64A. Der 61A bietet künftig auch an den Wochenenden und am Abend eine gute öffentliche Anbindung an den Liesinger Friedhof. Jährlich sollen rund 163.500 Kilometer zusätzlich auf diesen Strecken zurückgelegt werden.

Fokus auf den Stadtrand
Die Wiener Linien widmen sich derzeit vor allem dem Stadtrand bei Ausbauprojekten. „Innerstädtisch, rund um den Gürtel, haben wir ein sehr gutes, dichtes Angebot. Der Stadtrand hinkt noch ein bisschen nach und so gesehen freut es mich, dass wir im Norden viel machen und jetzt hier auch im Süden neue Buslinien einführen werden“, sagte Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Mit dem Ausbau der Buslinien ist aber noch nicht Endstation. Denn auch die ÖBB erweitern ihr Angebot. Bezirksvorsteher Bischof ist voller Vorfreude: „Der große Wurf wird mit dem viergleisigen Ausbau der Südbahn kommen, von Meidling bis Liesing und dann weiter bis Mödling. Endprodukt wird sein: Die Schnellbahn fährt im U-Bahn-Takt.“ Bis dahin werden aber noch mindestens neun Jahre vergehen.