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Kultur

Energiesparmaßnahmen in den Museen

Angesichts der steigenden Energiekosten schärfen derzeit viele Museen bei den energieeffizienten Maßnahmen nochmals nach – von der Beleuchtung über das Beheizen bis zur klimatechnischen Sanierung, die nun etwa nächstes Jahr im Kunsthaus Wien ansteht.

Im kommenden Sommer soll die Sanierung starten, das Kunsthaus muss dann rund ein halbes Jahr geschlossen werden. „Wir haben eine Gebäudetechnik, die dringend saniert werden muss. Und als nächsten wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität des Kunsthauses planen wir, die Klimabefeuchtung und Belüftungsanlagen zu erneuern und auf einen zeitgemäßen Stand der Technik zu bringen. Hier kommt zum Beispiel Geothermie in Frage“, sagte Museumsdirektorin Gerlinde Riedl gegenüber „Wien heute“.

Im Ausstellungsbereich achte man zudem sehr auf die Materialauswahl. „Wir versuchen, die Ausstellungsarchitektur wieder zu verwerten. Und im Infrastrukturbereich haben wir die Lichttechnik in den letzten Jahren schon auf LEDs umgestellt.“

Museen sparen wegen Energiekrise

Durch steigende Preise wird in vielen Bereichen der Kunst nochmals nachgeschärft, von Beleuchtung über Beheizen bis zur klimatechnischen Sanierung.

MQ will Weichen für erneuerbare Energie stellen

Die frühere Kunsthaus-Direktorin Bettina Leidl leitet nun das Museumsquartier. Auch sie will die Weichen stellen – „raus aus den fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbarer Energie“. Die Bewässerung erfolgt mit Grundwasser, die Beleuchtung soll zeitlich reduziert werden. Vor dem MQ wurden Maulbeerbäume frisch gepflanzt als erste Vorboten einer weiteren Begrünung des Areals. Auch eine Photovoltaikanlage ist geplant.

Heizung in Nationalbibliothek wird zurückgedreht

Eine solche gibt es schon im Depot der Österreichischen Nationalbibliothek in Haringsee. Die Wiener Standorte sind großteils auf LED-Beleuchtung umgestellt. Nun soll auch die Temperatur in den Lesesälen abgesenkt werden. „Wir haben jetzt ungefähr 23, 24 Grad im Winter. Es ist zumutbar, auf 22 oder 21 Grad zu gehen. Das betrifft aber auch die Büros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so die Sprecherin der Bundesmuseen, Johanna Rachinger.

Man wolle außerdem vermehrt Onlinesitzungen abhalten, um Tausende Flugmeilen einzusparen. Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur haben alle Bundesmuseen ein Projekt entwickelt, „dass wir wirklich auch unsere CO2-Emissionen feststellen können und aufgrund dieser Feststellungen dann auch Zielwerte für die Reduktionen festlegen können“, berichtet Rachinger. Zwischen energieeffizienten Maßnahmen und optimaler Aufbewahrung von Kunstschätzen ist also in nächster Zeit noch viel zu stemmen.