Brigittenauer Bucht an der Neuen Donau
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Umwelt

Wasserstände weiter im Normalbereich

Trotz der herrschenden Trockenheit haben sich die Wasserstände in Wien in den letzten Monaten nur leicht verändert, heißt es von der Stadt. Selbst diese Veränderungen seien saisonal bedingt gering und für die Sommermonate unauffällig.

Die Wasserführung der Wienerwaldbäche blieb aber unterdurchschnittlich und die Donau führte Niederwasser, so die Daten der Stadt Wien vom Juli. „Es gibt keine Extrema, die Situation hängt aber vom weiteren Niederschlag ab“, so Christine Erber von den Wiener Gewässern. War der Juli auch um rund 0,5 Grad zu warm und die Niederschlagsmengen unter dem Durchschnitt, sind zwar saisonal bedingt niedrige Grundwasserstände zu beobachten, allerdings sind keine Extrema zu erkennen, heißt es auch auf der Website der Stadt Wien.

„Niedrigerer Grundwasserspiegel im Sommer normal“

„Es ist ganz normal, dass Grundwasser im Sommer niedriger ist. Es kommt darauf an, wie der Herbst wird“, sagte Erber. So ist der aktuelle Wasserstand am Asperner See in der Seestadt 151,84 Meter über der Adria (Stand: 16.08.2022). Zwar liegt dieser Wert leicht unter einem Durchschnitt von 151,9 Metern, wobei die Veränderungen, so wie in den restlichen Gewässern Wiens, natürlichen Schwankungsbreiten zuzuschreiben seien. „Natürlich sind die Grundwasserstände niedrig, aber das waren sie letzten Sommer und vorletzten Sommer auch“, erklärte die Expertin.

Niederschlag gab es im Juni 2022 durchschnittlich 100,2 und im Juli 30,6 Millimeter, so die Messungen der Stadt Wien am Wiener Zentralfriedhof. Am Lainzer Tor wurde im Juni ein Wert von 84,0 und einen Monat später ein Durchschnittswert von 39,1 Millimeter errechnet. Im Rathauspark sank der monatliche Durchschnittswert von 132,5 im Juli auf 34,5 Millimeter im Juni.

Niederschlagsmengen regional stark unterschiedlich

Ist Österreich auch ein wasserreiches Land, sind die Niederschlagsmengen regional stark unterschiedlich verteilt. Der durchschnittliche Jahresniederschlag im alpinen vorarlbergischen Rheineinzugsgebiet beträgt etwa 1.950 Millimeter und sinkt im nordöstlichen Flachland Österreichs bis auf 600 Millimeter ab, heißt es im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan 2021 des Landwirtschaftsministeriums. In Zukunft sei aber mit weiteren Veränderungen des Niederschlagsaufkommens, steigenden Lufttemperaturen sowie verstärkt auftretenden Trockenheits- und Hitzeperioden zu rechnen.

War der Füllstand der Alten Donau im Juni dieses Jahres noch bei bis zu 156,77 Meter über der Adria, waren es im Juli 2022 maximal 156,7 Meter. Der Höchstwert wurde im Jahr 2002 mit 157,08 Metern und der niedrigste Wert 2022 mit 156,48 gemessen. Im Vergleich dazu wurden im Schillerwasser in der Donaustadt im Juni bis zu 153,55 gemessen, im Juli 153,54 Meter mit einem Höchstwert 2002 von 153,78 und einem Minimum von 153,05 Metern im Jahr 1997.

Größere Veränderung beim Großenzersdorfer Arm

Das Mühlwasser zwischen der Alten Donau und dem Nationalpark Donauauen hatte im Juni einen Wasserstand von maximal 153,55 und im Juli 153,53 Metern. Extreme im Mühlwasser waren ein Tiefstwert von 153,25 zwischen 2006 und 2007 und ein Höchstwert von 153,68 im Jahr 2002. Eine etwas größere aktuelle Veränderung konnte man beim Großenzersdorfer Arm beobachten. Der Wasserstand sank von 151,67 auf 151,62 Meter über der Adria.

Der dortige Höchstwert lag ebenfalls im Hochwasserjahr 2002 bei 154,49 Metern und der Tiefstwert wurde 2018 mit 150,46 Metern gemessen. Betrug der Wasserstand in der Donau (Messstation Korneuburg) im Juni durchschnittlich 297 Zentimeter, waren es im Juli 250. Im Wienfluss (Kennedybrücke) wurden Durchschnittswerte im Juni von 17, im Juli zehn Zentimeter gemessen.