Warteschlange vor ÖBB-Schalter am Hauptbahnhof
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CHRONIK

Unwetter: Südbahn wieder befahrbar

Nach den Unwettern in Kärnten und der Steiermark können die ÖBB die Südbahnstrecke seit heute wieder planmäßig befahren. Der Nachtzug von Wien nach Venedig am Freitagabend konnte ebenfalls fahren.

Weiterhin sind die ÖBB in der Steiermark und in Kärnten mit der Behebung von Unwetterschäden beschäftigt. „Wir sind auf der Südbahnstrecke seit der Nacht wieder planmäßig unterwegs. Bäume wurden entfernt und wir haben wieder Strom“, sagte ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder. Am Freitag mussten Reisende Richtung Kärnten über die Weststrecke ausweichen.

Unwetter: Reisende am Hauptbahnhof gestrandet

Nach dem verheerenden Unwetter laufen die Aufräum- und Reparaturarbeiten. Diese haben am Freitag den Bahnverkehr auf der Südstrecke lahmgelegt. Passagiere nach Kärnten oder Italien mussten auf die Weststrecke ausweichen. Viele sind am Wiener Hauptbahnhof gestrandet.

Fernzüge von Wien nach Italien wurden am Freitag ebenfalls über Salzburg umgeleitet. Aufgrund der Alternativverbindung erhöhten die ÖBB die Kapazitäten von Salzburg Richtung Villach und Klagenfurt. Züge fuhren im Stundentakt von Salzburg über die Tauernstrecke und retour. Da die Weststrecke, insbesondere im Bereich Wien – Salzburg, gerade am Wochenende sehr stark frequentiert ist, wurden die Reisenden gebeten, alle verfügbaren Züge zu nutzen.

Warteschlange am Wiener Hauptbahnhof
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Vom Wiener Hauptbahnhof müssen ÖBB-Reisende Richtung Kärnten vorerst einen Umweg über Salzburg machen

Ausfall bei Stromversorgung in der Steiermark

Heftige Unwetter hatten am Donnerstagnachmittag die Stromversorgung und Bahninfrastruktur im Süden Österreichs schwer beschädigt. Die ÖBB stellten am Nachmittag den gesamten Bahnverkehr in Kärnten, Osttirol und der Steiermark ein. Ursache war ein großflächiger Ausfall der 110 kV-Bahnstromversorgung für den Bereich Kärnten und Steiermark ab 16.15 Uhr. Vielerorts kamen darüber hinaus Oberleitungen durch umstürzende Bäume zu Schaden.

An Bahnhöfen gab es chaotische Zustände, nachdem der Zugverkehr gestoppt wurde. „Alle Züge konnten in Stationen halten, keiner blieb auf offener Strecke“, sagte Rieder. Es wurde versucht, die Passagiere mit Bussen weiter zu transportieren, teilweise mit stundenlangen Wartezeiten. Zahlreiche Fahrgäste mussten an Ort und Stelle übernachten. Sie bekommen die Übernachtung und Ausgaben ersetzt.

Das sieht die EU-weit einheitliche Fahrgastrechte-Verordnung vor. Zudem bestätigte der Europäische Gerichtshof 2013 mit einem Urteil, dass Bahnreisende auch bei Verspätung aufgrund höherer Gewalt – wie etwa Schneefall oder Unwetter – Anspruch auf Fahrpreisentschädigung haben.

ZAMG-Experte im Studio

Zu den Unwettern ist ZAMG-Meteorolge Georg Pistotnik zu Gast im Studio.