Chronik

Fan-Attacken nach Austria-Match

Nach dem Fußballmatch zwischen der Wiener Austria und Fenerbahce Istanbul ist es in der Nacht zu Attacken zwischen Fangruppen gekommen. Fans waren mit Holz- und Eisenstangen bewaffnet, laut Polizei gab es 253 Strafanzeigen.

Zu Provokationen ist es laut Polizei schon nach Spielende im Umfeld des Stadions gekommen. Gegen 0.45 Uhr attackierten schließlich auf dem Reumannplatz etwa 30 Fans der Wiener Austria mit Holz- und Eisenstangen und auch mit Sesseln etwa 50 Fans von Fenerbahce Istanbul. Laut Polizei gingen die Gästefans auch zu einem Gegenangriff über.

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Die Polizei beendete die Auseinandersetzungen, wobei auch Pfefferspray eingesetzt wurde. 24 Fans der Austria sowie 56 Fans von Fenerbahce wurden angezeigt, wegen des Verdachts des versuchten Raufhandels, der versuchten Körperverletzung sowie Körperverletzung und der versuchten schweren Körperverletzung. Nach den Vorfällen auf dem Reumannplatz gab es 240 Strafanzeigen, insgesamt wurden nach dem Spiel 253 Strafanzeigen gestellt. Zur weiteren Aufklärung wird die Polizei nun auch auf Material aus der Videoüberwachung auf dem Reumannplatz setzen. Eine Person wurde wegen des Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen.

Mitarbeiter des Security-Team stoppen Fans, die auf das Spielfeld laufen während des Spiels zwischen FK Austria Wien und Fenerbahce Istanbul in Wien
APA/Georg Hochmuth
Während des Spiels stürmten einzelne türkische Fans den Rasen

Pyrotechnik im Stadion

Das Spiel war von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft worden. Bereits vor der Partie waren vor dem Stadion pyrotechnische Gegenstände gezündet worden, auch während des Spiels zündeten Fans beider Teams pyrotechnische Gegenstände. Ein 27-jähriger türkischer Staatsbürger verletzte sich dabei und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Fenerbahce-Torhüter Altay Bayindir wurde von einem aus dem Austria-Fansektor geworfenen Trommelschlägel getroffen. Er spielte nach einer kurzen Pause weiter. „Gott sei Dank, sonst wäre das Spiel abgebrochen worden. Das darf nicht passieren und ist einer Austria nicht würdig“, sagte Austria-Trainer Manfred Schmid. Der Austria droht nun zumindest eine Geldstrafe, der Europäische Fußballverband (UEFA) wird die Aktion ebenso notiert haben wie die Platzstürme einiger Fans von Fenerbahce Mitte der zweiten Spielhälfte.

„Unentschuldbares Fehlverhalten“

Die Austria teilte am Freitag mit, dass die Video-Aufzeichnungen derzeit ausgewertet werden. „Sobald der Täter identifiziert wurde, werden wir ein Hausverbot verhängen und bei der Bundesliga ein bundesweites Stadionverbot beantragen“, schrieb der Club.

Austria-Vorstand Gerhard Krisch entschuldigte sich bei Bayindir und betonte: „Der Wurf von Gegenständen auf das Spielfeld ist ein unentschuldbares Fehlverhalten, das wir als Verein ebenso nicht tolerieren werden“, sagte er. „Die Vorkommnisse im und rund um das Stadion werden im Moment intern und mit allen involvierten externen Partnern aufgearbeitet.“