Mit kurzer Verspätung begann um 16.40 Uhr das Konzert bei der U2/U5-Baustelle bei der Kreuzung Lindengasse und Kirchengasse. In der ersten halben Stunde spielte das Wiener Orchester Valsassina Ensemble unter dem Dirigenten Bernhard Melbye Voss atonale Musik – also Musik, bei der sich die Melodie nicht auf einen Grundton fokussiert.
Zunächst gingen noch viele Passantinnen und Passanten vorbei, aber mit der Zeit versammelte sich eine kleine Menschenmenge um das Musikorchester. Pünktlich zu den ersten Tönen des Wiener Walzers von Johann und Josef Strauss verstummten die Baustellengeräusche und einige Zuschauerinnen und Zuschauer zückten für eine Videoaufnahme ihre Smartphones.
Bauarbeiten werden ins Erdreich verlegt
Nach der klassischen Musik folgte ein Umtrunk der Bauarbeiter direkt vor Ort. Auch mehrere Bezirkspolitikerinnen und Bezirkspolitiker waren anwesend. Initiiert wurde das Konzert vom Bezirk Neubau und unterstützt vom Verein der Kaufleute im Siebensternviertel. Momentan finden die Bauarbeiten bei der Kreuzung Lindengasse und Kirchengasse noch überirdisch statt. Ab 2023 sollen sie laut der Wiener Linien im Großen und Ganzen nur noch unter der Erde erfolgen.
Erstes klassisches Orchester am Donauinselfest
Das Wiener Orchester unter der Leistung des dänischen Dirigenten Melbye Voss besteht aus 21 jungen Musizierenden aus unterschiedlichen Ländern. Vor rund zehn Jahren wurde das Orchester von Leon de Castillo gegründet und im Frühling 2013 spielte das Orchester sein Debütkonzert an der Diplomatischen Akademie auf der Wieden.
Darauf folgten Konzerte im Wiener Konzerthaus, aber auch Übersee trat das Orchester an der mexikanischen Staatsoper Opera de Bellas Artes oder im New Yorker Konzerthaus Carnegie Hall auf. Als erster klassischer Musikblock der Geschichte des Donauinselfests bespielte das Valsassina Ensemble 2021 die große Festbühne bei dem Open-Air-Musikfestival.