AFS hat seit 1947 weltweit Auslandsaufenthalte von über einer halben Million Jugendlichen in 80 Ländern organisiert. Jetzt steht man erstmals vor dem Problem, nicht ausreichend Gastfamilien für ankommende Schülerinnen und Schüler zu haben, sagt Vizevorstandsvorsitzender Gernot Winter. „Wenn wir keine finden, dann können sie auch nicht kommen. Und das sind natürlich persönliche Träume, die platzen.“
Gastfamilien gesucht
Der Verein AFS, der seit 1947 weltweit Auslandsaufenthalte von über einer halben Million Jugendlichen in 80 Ländern organisiert hat, sucht jetzt dringend Gastfamilien. Denn erstmals finden sich in Wien nicht genug Gastfamilien, die Austausch-Schülerinnen und Schüler bei sich aufnehmen.
Verschiedene Gründe
Die Gründe seien vielfältig, sagt Winter. Der Ukraine-Krieg ist einer davon: „Unter den Familien, die uns schon zugesagt und dann wieder abgesagt haben, sind solche, die eine Familie aus der Ukraine aufgenommen haben und jetzt keine Möglichkeit haben, jemanden von uns auch noch aufzunehmen.“ Auch die aktuellen Preissteigerungen spielen mit, meint Winter, und auch die Pandemie sei weiterhin ein möglicher Grund.
Deshalb sucht man jetzt verzweifelt nach Gastfamilien. 22 Jugendliche müssen noch unterkommen. Die Voraussetzungen bei AFS sind nicht groß. „Das Wichtigste ist, dass man den Wunsch hat, jemanden bei sich aufzunehmen, eine fremde Kultur bei sich zu Hause willkommen zu heißen. Und die Möglichkeiten müssen halt gegeben sein, also die räumlichen Möglichkeiten, sicher auch die finanziellen Möglichkeiten und auch die zeitlichen Ressourcen.“
Breite Definition von Familie
Auch die Definition einer Familie sei nicht streng, sagt Winter. Das könne eine Familie mit und ohne Kindern sein, aber auch Alleinstehende können Austauschschülerinnen und -schüler aufnehmen. Die Schule für die Ankommenden können die Gastfamilien selbst finden, wenn etwa schon eigene Kinder dort hingehen, ansonsten würde AFS aber auch dabei unterstützen. Dass es zu knapp zum Schulbeginn ist, glaubt Winter nicht. „Diese Probleme sind alle lösbar.“