Anna Netrebko im Juli 2022 im Innenhof des Fürstenschlosses St. Emmeram
APA/dpa/Armin Weigel
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Kultur

Netrebko zurück an Wiener Staatsoper

Zu Saisonbeginn muss die Wiener Staatsoper ihr Programm ändern: Statt der Wiederaufnahme von „La Juive“ wird unter anderem „La boheme“ gezeigt – mit dem zuletzt umstrittenen russisch-österreichischen Opernstar Anna Netrebko.

Starsopranistin Anna Netrebko hatte sich nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zunächst zögerlich gezeigt – und den Krieg erst später explizit verurteilt. Ihre anfänglich zögerliche Haltung brachte Netrebko viel Kritik ein. Mehrere Opernhäuser hatten Auftritte von ihr abgesagt, Netrebko zog sich vorübergehend aus dem Konzertleben zurück. Inzwischen gibt sie wieder regelmäßig Konzerte in Europa.

Krankheitsbedingte Programmänderung

Die Wiener Staatsoper teilte in einer Aussendung mit, dass Roberto Alagna und Sonya Yoncheva ihre geplanten Auftritte als Eleazar und Rachel in „La Juive“ krankheitsbedingt abgesagt hatten. Es sei unmöglich gewesen, „unmittelbar vor Probenbeginn eine so weitreichende Umbesetzung vorzunehmen“, so Direktor Bogdan Roscic.

„Die ‚Juive‘ ist eine besonders wichtige Produktion im Repertoire der Staatsoper, aber auch ein besonders anspruchsvolles und selten gespieltes Werk“, führte Roscic aus. An drei Abenden (5., 11. und 18. September) wird die Rolle der Mimi in „La boheme“ von Anna Netrebko gesungen, am 8. September von Eleonora Buratto.

Vittorio Grigolo gibt den Rodolfo, der in „La Juive“ als Kardinal Brogni besetzte Günther Groissböck den Colline, George Petean den Marcello, Nina Minasyan – die Eudoxie der „Juive“-Serie – die Musetta. Bertrand de Billy, der die „Juive“-Wiederaufnahme geleitet hätte, steht auch hier am Dirigentenpult.

Zusatzvorstellung von „Carmen“

Am 14. September gibt es anstelle von „La Juive“ dann eine Zusatzvorstellung von „Carmen“ mit Elina Garanca in der Titelpartie, Piotr Beczala als Don Jose, Erwin Schrott als Escamillo und Slavka Zamecnikova als Micaela. Yves Abel dirigiert.

Bereits gekaufte Karten für die Aufführungen am 5., 8., 11., 14. und 18. September bleiben gültig, können aufgrund der Änderungen aber auch zurückgegeben werden.