Schulsachen
ORF.a/Zita Klimek
ORF.a/Zita Klimek
Soziales

Wenn Füllfeder und Werkkoffer zu teuer sind

Für 250.000 Schülerinnen und Schüler startet in einer Woche wieder der Unterricht. Damit steht auch ein Einkauf von Schulsachen in der Höhe von rund 300 Euro an. Viele Eltern können das nicht zahlen und suchen Hilfe bei karitativen Einrichtungen, die Schulsachen sammeln und vergeben.

Familien können wegen der stark steigenden Preise oft die Kosten nicht mehr stemmen. Großen Andrang gibt es deshalb bei diversen Hilfseinrichtungen, die Schulmaterialien günstig oder gratis anbieten. Beim Sozialmarkt SOS-Ballon des SOS-Kinderdorfs merke man, dass die Anmeldungen für Unterstützung bereits um 25 Prozent gestiegen sind.

Günstige Schulsachen bereits im August ausverkauft

Dringend gesucht werden daher derzeit Sachspenden von Firmen und Privatpersonen. Man brauche vor allem Füllfedern, leere Hefte sowie Bastelsachen. Die Nachfrage nach leistbarem Schulmaterial sei so hoch, dass man bereits Mitte August ziemlich ausverkauft war. „Für die höheren Schulstufen werden Taschenrechner und Zirkel benötigt. Auch über gut erhaltene Klarsichtfolien, Hefteinbände, Turnsackerl und Werkkoffer freuen wir uns sehr“, heißt es von SOS-Ballon.

Auch bei carla, dem Second-Hand-Shop der Caritas, werden derzeit verstärkt Sachspenden gesammelt. Die Sachspenden seien hier in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. Bei carla vermutet man, dass das auch mit den Teuerungen zu tun hat und die Menschen deshalb versuchen würden, über Second-Hand-Onlinebörsen noch ein bisschen Geld zu lukrieren.

Der finanzielle Aufwand für die Schule sei für viele Familien nicht mehr leistbar. „Wenn nun von Preisdeckeln bei Strom und Gas die Rede ist, braucht es einen solchen Deckel auch im Bereich der Bildung. Denn Bildung muss auch in Zeiten von Rekordinflation leistbar bleiben“, sagte Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Wien.

Mit falschen Stiften bei Lehrern unangenehm auffallen

Viele ihrer Klientinnen und Klienten hätten nicht einmal die Grundversorgung, heißt es vom Flüchtlingsprojekt Ute Bock. Man freue sich besonders über Gutscheine oder Geldspenden, weil sie gezielt für besonders nachgefragte Sachen eingesetzt werden können. Die Menschen kämen oft mit Listen der Schulen, dann schaue man, was man da habe und mit Sachspenden abdecken könne. Beim Verein pocht man darauf, Bildung sollte kein Privileg, gute Schulausrüstung kein Distinktionsmerkmal sein. Etwa, wenn die Kinder nicht die richtigen Stifte haben und dadurch beim Lehrpersonal negativ auffallen würden.

Bei carla, im Sozialmarkt SOS-Ballon des SOS-Kinderdorfs oder im Ute-Bock-Haus können Sachspenden abgegeben werden. Auch die Samariterbund-Einrichtungen Haus Liebhartstal und die Sozialberatung im U4-Center nehmen Schulsachen entgegen. Der Verein MUT sucht nach Schulstart-Paten, im Vorjahr wurden 9.500 Euro für Schülerinnen und Schüler gesammelt.