Taxi Schild auf Autodach
ORF.at/Carina Kainz
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Chronik

Sommerlicher Engpass in Taxibranche

In Wien sind mit 6.700 Wägen mehr Taxis angemeldet als beispielsweise in Hamburg oder Berlin. Trotzdem gibt es im Sommer mitunter Schwierigkeiten, alle Anfragen zu vermitteln. Das hat unter anderem mit der Pandemie und den Sommermonaten zu tun.

Im Sommer sei es immer etwas schwieriger, ein Taxi zu rufen, heißt es aus der Branche. Lenkerinnen und Lenker seien auf Urlaub, die Nachfrage sei größer, es gäbe mehr Baustellen in der Stadt. Hinzu kommt die mit der Pandemie einhergehenden Planungsunsicherheit. Unternehmen hätten nicht alle angemeldeten Wägen im Einsatz, weil sie die Lage im Herbst abwarten, sagt Martin Waldbauer, Prokurist bei Taxi 31300.

Bei den Vermittlern Taxi 40100 und Taxi 31300 hat man eine punktuell sehr hohe Auslastung verzeichnet, geht aber davon aus, dass sich die Situation bis Herbst wieder normalisiert. „Ab Schulbeginn wird eine positive Entwicklung zu spüren sein“, sagt Waldbauer. „Eine nachhaltige positive Entwicklung kommt dann, wenn wir wieder Vertrauen haben, dass wir in einer alten, beziehungsweise neuen Normalität leben.“

Abgewandertes Personal

Die Taxibranche hat das Vor-Pandemie-Niveau noch nicht erreicht. Lenkerinnen und Lenker haben während der Pandemie in andere Bereiche gewechselt, und kommen nur langsam zurück. „Die Taxis standen während der Lockdowns wirklich still, da haben sich viele umorientiert“, sagt Taxi 40100-Sprecherin Eveline Hruza. „Wir nähern uns der Wagenanzahl, die wir vor der Pandemie hatten, aber wieder an.“

Trotzdem könnten meist weitgehend alle Anfragen vermittelt werden, sagen die Taxivermittler. Taxi 40100 hätte im August nur fünf Prozent der Anfragen nicht vermitteln können, so Sprecherin Hruza. Wie viele das in absoluten Zahlen sind, will die Vermittlungsgesellschaft auf Anfrage nicht bekanntgeben. Auch Taxi 31300 veröffentlicht keine Zahlen.

„Wir fahren nicht kostendeckend“

Leopold Kautzner ist Fachgruppenobmann der Wiener Fachgruppe Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen, besser bekannt als Taxiinnung. Er betont das Problem der hohen Anzahl an Taxis. Die Wiener Branche arbeite nicht kostendeckend, so Kautzner. Derzeit erstelle die Stadt Wien dazu eine Studie. Sie soll aufzeigen, was in der Branche anders laufen muss.