Politikberater Thomas Hofer im Wien heute Studio
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Politik

Experte vermisst klare Kommunikationslinie

Politikexperte Thomas Hofer bezeichnet die Krisenkommunikation der Stadt in der Causa Wien Energie als „suboptimal“. Während der CoV-Krise habe es im Kontrast dazu eine „stringente, nachvollziehbare, klare Linie“ gegeben. Die rot-pinke Koalition erlebe eine „Belastungsprobe“.

Hofer vermutet im „Wien heute“-Interview Mittwochabend „Furcht vor den Konsequenzen“ als Grund. „Denn das Ganze ist ja nicht erst entstanden am Wochenende.“ Umso verwunderlicher sei es, dass man „da eigentlich die Deutungshoheit abgegeben hat“. Dass Bürgermeister Michale Ludwig (SPÖ) sich erst relativ spät zu Wort meldete, habe das Feld für andere Kommunikatoren weit offen gelassen.

Spekulationen um Wien Energie

Verhandlungen über eine Kreditlinie für den in finanzielle Turbulenzen geratenen Energieversorger Wien Energie sind beendet. Über die Gründe der Finanznot wurde ab der Bekanntgabe viel spekuliert. Unter anderem Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sagte in einem Interview, der Finanzbedarf könne „mutmaßlich spekulativ“ zustande gekommen sein.

Auf einer Ebene gehe es natürlich um „politisches Hickhack“: „Es ist ein Faktum, dass natürlich die massiv unter Druck geratene ÖVP über viele Monate hinweg sich jetzt ‚freut‘, sage ich mal, wenn mal wer anderer dran ist.“ Und das sei nun die SPÖ, die in der Vergangeneheit gerade auch auf Bundesebene gehörig Druck gemacht und jetzt selber ein Problem habe.

„Honeymoon mit NEOS vorbei“

Im Koalitionsklima mit NEOS, die die SPÖ und Wien Energie wie auch die Kommunikation stark kritisiert hatte, sieht Hofer eine „erste echte Belastungsprobe“. Der „Honeymoon“ sei vorbei. Dass der pinke Koalitionspartner „jetzt gleich beim ersten wirklichen Rumpler“ die Koalition verlasse, hält Hofer allerdings für unwahrscheinlich.

Politikberater Hofer zur Lage der Wien Energie

Politikberater Thomas Hofer ist zu Gast im Studio und spricht über die finanzielle Lage der Lage des Energieversorgers Wien Energie. Über die Gründe der Finanznot des Konzerns wurde ab der Bekanntgabe viel spekuliert. Die Verhandlungen über eine Kreditlinie für den Energieversorger sind beendet.

Auch für NEOS selbst sei die Lage „problematisch“, immerhin befände sich die Partei in der Stadtregierung. Jetzt sei aber erstmal die sachliche und fachliche Aufklärung durch die Rechnungshöfe abzuwarten, um die Faktenlage zu kennen, so Hofer.