Kleine Schulkinder in Gang von hinten
APA/Hans Punz
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Bildung

Mehr Personal für Sozialarbeit an Schulen

An den Wiener Schulen wird das Personal für Sozialarbeit aufgestockt. Die Kosten dafür teilen sich Bund und Wien. Wie viele Lehrkräfte fehlen ist unterdessen auch kurz vor Schulbeginn noch unklar – laut Bildungsdirektion läuft der Aufnahmeprozess noch.

Über den Sommer seien bereits über 1.300 Lehrerinnen und Lehrer aufgenommen worden, heißt es aus der Wiener Bildungsdirektion. Es gebe in allen Bundesländern zu wenig ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Aber: „Es steht außer Zweifel, dass alle Stunden gehalten werden, die laut Lehrplan zu unterrichten sind.“

Physik und Mathematik als Mangelfächer

Besonders eng ist es in Mittelschulen, AHS und Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) in Fächern wie Physik, Chemie, Mathematik, Informatik, Sport für Mädchen und in Musik. Außerdem werden in der Volksschule ausgebildete Bewerberinnen und Bewerber gesucht, hier ist laut Bildungsdirektion auch der Wunsch nach Teilzeitbeschäftigung ein Thema.

Nach Möglichkeit sollen auch nicht weniger Lehrerinnen und Lehrer in der Klasse stehen als eigentlich vorgesehen, wird betont: „In jeder Pflichtschulklasse werden die vorgesehenen Unterrichtsstunden durch Lehrpersonal abgedeckt sein. Wo immer es besondere Gründe für eine verstärkte Förderung gibt, werden nach Möglichkeit zusätzliche Teamlehrer unterrichten.“

Künftig 86 Stellen für Sozialarbeit

Mehr Personal soll es im nächsten Schuljahr für Sozialarbeit an den Wiener Schulen geben. Die Zahl der Schulsozialarbeitskräfte wird um zehn Personen aufgestockt. Das teilten Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) mit. Die Kosten werden von Bund und Land jeweils zur Hälfte übernommen.

Gemeinsam mit den Schulsozialpädagoginnen und – pädagogen sowie und Psychologinnen und Psychologen gibt es nun rund 86 Stellen, die zu je 50 Prozent kofinanziert werden. Insgesamt werden mehr als fünf Mio. Euro jährlich dafür aufgewandt, hieß es.

Wien schöpft Kofinanzierung komplett aus

„Aufgrund der Pandemie mussten die Schülerinnen und Schüler mit zahlreichen Einschränkungen leben. Dadurch stieg auch die psychosoziale Belastung bei den jungen Menschen“, betonte Polaschek. Darum sei mehr Unterstützung nötig. „Um die Länder dabei zu unterstützen, stellen wir seit diesem Schuljahr erstmals über den Finanzausgleich 7 Mio. Euro zur Kofinanzierung bereit. Wir freuen uns darüber, dass Wien diese Möglichkeit voll nutzt.“

Auch Wiederkehr betonte: „Wir haben in der Pandemie gesehen, dass vor allem während der Zeit der Schulschließungen psychosoziale Belastungen bei Schülerinnen und Schüler deutlich zugenommen haben. Neben den zahlreichen Servicestellen der Stadt Wien, die rasch Hilfestellung bieten, ist die Aufstockung der Schulsozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ein wesentliches Instrument, um den Betroffenen gezielt und von Fachkräften begleitet, zu helfen.“