Einhaltung des Tempolimits vor Wiener Schulen
Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Schedl
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Chronik

Aktion scharf startet mit Schulbeginn

Rund 240.000 Schülerinnen und Schüler sind seit heute wieder auf den Wiener Schulwegen unterwegs. Ebenfalls seit heute kontrolliert die Polizei den Verkehr genauer. Denn pro Jahr werden rund 470 Kinder auf dem Schulweg bei Unfällen verletzt.

Ein Kind tritt auf die Straße, ein Autofahrer ist zu schnell unterwegs, der Bremsweg ist zu lange, ein Zusammenprall unvermeidbar, das Kind wird verletzt: Überhöhte Geschwindigkeit ist die häufigste Unfallursache auf dem Schulweg. Rund ein Drittel der Autofahrerinnen und -fahrer überschreitet das 50 km/h-Limit in der Stadt, drei Viertel das 30 km/h-Limit. Damit die Kinder auch sicher an ihr Ziel kommen, wird die Wiener Polizei in den kommenden Wochen besonders die Einhaltung von Tempolimits im Schulumfeld kontrollieren.

Zum ersten Mal überwacht die Polizei heuer Schulwege das ganze Jahr über: "Es hat sich nämlich gezeigt, dass diese Maßnahme maßgeblich zur Sicherheit beiträgt,“ sagte Landespolizeivizepräsident Michael Lepuschitz. Besonders zu Schulbeginn wird die Wiener Polizei rund um Wiener Schulen trotzdem verstärkt sichtbare Präsenz zeigen. So sollen Lenker sensibilisiert und die Sicherheit der Schulkinder gewährleistet werden.

Tausende Schülerinnen und Schüler sind wieder auf den Schulwegen unterwegs.
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240.000 Schulkinder sind wieder täglich in Wien unterwegs

Kinder haben auf der Straße immer Vorrang

Die polizeilichen Maßnahmen werden durch die Kampagne „Wahre Held*innen fahren langsam“ begleitet. Die vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) lancierte Kampagne soll Lenkende daran erinnern, im Schulumfeld noch mehr als sonst auf das Tempo zu achten und aufmerksam und bremsbereit zu fahren. Es bemängelt zudem, dass immer noch viele Autofahrer Zebrastreifen zu wenig beachten. Jeder 13 Fahrzeuglenker bleibt laut KFV vor einem Schutzweg nicht stehen, um Fußgänger queren zu lassen.

Autofahrer sollen dafür sensibilisiert werden: „Kinder gehören zu den schwächsten Teilnehmenden im Straßenverkehr. Sie verfügen noch nicht über die nötigen Voraussetzungen, um Verkehrssituationen stets schnell und korrekt einzuschätzen zu können“, sagte KFV-Direktor Othmar Tann. Grundsätzlich sei daher immer damit zu rechnen, dass Kinder sich im Straßenverkehr unberechenbar verhalten: „Aus diesem Grund es von entscheidender Bedeutung, im Umfeld von Schulen stets aufmerksam, langsam und bremsbereit zu fahren.“

Unfall mit Kind auf Schutzweg alle 50 Stunden

Dass die weißen Streifen auf der Straße kein Garant für Sicherheit sind, bekommen Kinder immer wieder zu spüren. Etwa alle 50 Stunden verunglückt ein zu Fuß gehendes Kind auf Österreichs Schutzwegen. Außerdem weist das KFV darauf hin, dass Kinder nicht nur auf Schutzwegen, sondern auf der Straße immer Vorrang haben. Autofahrer müssen daher Kindern immer und überall ermöglichen, die Straße sicher zu überqueren. Sie sollen auch das Auto zum Stillstand bringen, denn Kinder lernen in der Verkehrserziehung, den Zebrastreifen erst zu überqueren, wenn ein Auto stehen bleibt.

Kinder sollten genügend Zeit bekommen, um die Straße auf dem Zebrastreifen vollständig zu überqueren. Außerdem sollte Autofahrern bewusst sein, dass Kinder Entfernungen noch nicht richtig einschätzen können und ein kleineres Gesichtsfeld als Erwachsene haben. Sie erkennen auch schwer, ob sich Geräusche nähern oder entfernen. Sind Kinder mit dem Fahrrad unterwegs, sollte besonders auf ausreichenden Abstand geachtet werden. Nicht zuletzt sollte jede Autofahrerin und jeder Autofahrer Kindern ein Vorbild sein und sich als Fußgänger im Verkehr korrekt verhalten.