Schulklasse
APA/HERBERT NEUBAUER
APA/HERBERT NEUBAUER
Bildung

Mehr Platz für Wiens Schulkinder

Viel Neues erwartet die Wiener Schulkinder, wenn sie jetzt in ihre Schulen zurückkehren. Mehrere Standorte wurden ausgebaut, mehr als 100 Schulklassen sind neu hinzugekommen. Auch sonst gibt es Veränderungen zum vorigen Schuljahr.

Ein Beispiel ist etwa die erweiterte Volks- und Mittelschule Meißnergasse in der Donaustadt: Die Volksschule wurde um zwölf und die Mittelschule um acht neue Klassenräume erweitert, dazu kommen vier flexible Klassen. Zusätzlich wurden zwei textile Werkräume, ein technischer Werkraum, Speisesaal, ein Physiksaal, eine Lehrküche, eine Bibliothek, eine eigene Verwaltungseinheit für die Mittelschule, Garderobenbereiche, ein teilbarer Normturnsaal sowie ein Gymnastiksaal mit den dazugehörigen Nebenräumen errichtet.

Die Erweiterung und der Neubau wurden durch ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept mit einem clusterbezogenen Raum- und Funktionsprogramm umgesetzt. Den Schülerinnen, den Schülern und dem Lehrpersonal stehen am Schulstandort 33 Klassenräume samt Nebenräumen zur Verfügung. Insgesamt wurden laut Stadt Wien 219 Millionen Euro in die Bildungsinfrastruktur investiert.

Größeres Angebot für Ganztagsschulen

Mit den neuen Schulen steigt auch die Zahl der Ganztagsschulen in Wien. Zu den bestehenden 85 verschränkten Ganztagsschulen kommen acht neue hinzu. Zusätzlich gibt es in Wien ab dem neuen Schuljahr zwei offene Schulen, die ganztags Unterricht anbieten. "Zu einem Schultag in einer Ganztagsschule gehören gemeinsames Lernen, Freizeit, Sport und Musik. Die Kinder verbringen viel Zeit miteinander und das fördert wichtige soziale Kompetenzen, denn auch gutes Streiten kann man lernen“, sagte Bildungsdirektor Heinrich Himmer.

Dazu kommen auch noch andere Schwerpunkte wie etwa Mehrsprachigkeit, Elternarbeit, Mitgestaltung, Inklusion und Nachhaltigkeit. Das Pilotprojekt „Klimabeauftragte“ ist ein Netzwerk von Lehrerinnen und Lehrern, das das Thema an den Schulen verankern und die notwendigen Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung schaffen will.

Unterstützungskräfte, WLAN und finanzielle Hilfe

Für die administrative Unterstützung an 306 allgemeinbildenden Pflichtschulstandorten stehen rund 200 Voll- und Teilzeitkräfte zur Verfügung. Zusätzlich sind an allen 21 Berufsschulstandorten Schulsekretärinnen im Einsatz. Die Schulneubauten sind von Anfang an mit WLAN ausgestattet, bis 2023 soll WLAN flächendeckend ausgebaut sein.

Rund 4.000 schulpflichtige Kinder aus der Ukraine sind bereits in das Schulsystem integriert. Hier urgiert Wien vom Bund zusätzliches Lehrpersonal. Zur finanziellen Unterstützung der Eltern verfügen die öffentlichen Pflichtschulen über ein Budget, um Schulmaterialien anzuschaffen.

4,9 Millionen Euro für Schulmaterial

Um den Schulstart für alle Familien finanziell zu erleichtern, stellt die Stadt Wien den Volks- und Mittelschulen 4,9 Millionen Euro für Schulmaterial zur Verfügung. Damit werden Schulhefte, Zirkel, Materialien für den textilen oder für den technischen Werkunterricht gekauft. „Bei der derzeitigen massiven Teuerung ist das ein wichtiger Beitrag“, so Himmer.

„Ich freue mich, dass nach zwei Jahren die vor allem durch Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie gekennzeichnet waren, die Schulen wieder ihre Freiheit haben, die sie brauchen. Mir ist wichtig, dass wir im neuen Schuljahr in Wien mehr Chancengerechtigkeit durch eine Vielzahl an Investitionen zum Beispiel in zusätzliche Schulsozialarbeiter*innen, administrative Unterstützungskräfte oder den Ausbau Ganztagsschulen, schaffen“, so Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) am Montag.