Beim Bahnhof Hirschstetten in Wien-Donaustadt ketteten sich laut Polizei fünf Personen teils an Zugsgleise und Gleisanlagen an, um deren Abbau für den Straßenbau zu stoppen. Gegen 7.30 Uhr waren die Gleise wieder geräumt, berichtete ein APA-Reporter an Ort und Stelle. Wenig später wurde auch eine Blockade an einem zweiten Protestort in der Hausfeldstraße beendet.
Dort hatten sich auf den Schnellbahngleisen drei Personen angekettet. Laut Polizeisprecherin Barbara Gass werden die Aktivistinnen und Aktivisten nach dem Versammlungsgesetz und nach dem Eisenbahngesetz angezeigt. Es habe bei der Räumung keine Zwischenfälle gegeben, hieß es, das bestätigte auch eine Sprecherin von „LobauBleibt“. Beim Bahnhof Hirschstetten sei der Einsatz von Vereisungsspray teilweise unangenehm gewesen, sagte Lena Schilling von „System Change, not Climate Change“.
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„Erst gestern haben wir unser Camp geräumt, heute sind wir schon wieder da. Wir werden so lange Sand im Getriebe sein, bis die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen endlich aufhört“, hieß es in einer Aussendung der Protestbewegung. Am späten Montagnachmittag hatte die Protestbewegung ihr Camp in der Anfanggasse abgebaut und gleichzeitig weitere Demonstrationen angekündigt. „Wir sind gestern gegangen, um wiederzukommen“, sagte eine Teilnehmerin am Dienstag und kündigte weiteren Widerstand an. Aktuell ging es am Dienstag um die dreiwöchige Sperre der Bahnlinie für den Bau der Stadtstraße.
Fahrplanänderungen nach Marchegg
Die Stadtstraße in der Donaustadt wird die Seestadt Aspern mit der Südosttangente verbinden. Die von Protesten begleiteten Bauarbeiten gehen seit 2021 und sollen 2025 abgeschlossen sein. Vergangenes Frühjahr starteten Tunnelbauarbeiten, denn die 3,2 Kilometer lange Gemeindestraße soll fast zur Hälfte in zwei Tunneln verlaufen – so auch im Areal um die U-Bahn-Station Hausfeldstraße.
Stadtstraße: Polizei beendet neue Blockade
In den frühen Morgenstunden haben Umweltaktivisten in Hirschstetten eine ÖBB Baustelle blockiert. Die Aktion wurde von der Polizei aufgelöst.
Dort verlaufen nicht nur Schienen der U2, sondern auch die der Marchegger Ostbahn. Damit der Tunnel gebaut werden kann, ohne dass der Zugsverkehr für den gesamten Zeitraum ausfällt, hat die U-Bahn bereits eine Hilfsbrücke bekommen. Die Brücke für die Schnellbahnen der ÖBB wird jetzt eingesetzt. Deshalb kommt es von 6. bis 26. September zu Fahrplanänderungen zwischen Stadlau und Marchegg.
Baustelle in Wien – Auswirkung in Marchegg
Die lokale Baustelle hat Auswirkungen auf die gesamte Strecke zwischen Stadlau und Marchegg. Man arbeite auf Hochdruck, heißt es aus der Magistratsabteilung für Straßenverwaltung und Straßenbau, das Einsetzen einer Hilfsbrücke benötige aber mindestens 20 Tage.
Die Fahrplanänderungen betreffen die Züge der Linien R81 und REX8 mit dem planmäßigen Ziel- und Startbahnhof Marchegg. Sie entfallen zwischen Erzherzog-Karl-Straße und Raasdorf. Für diese Züge gibt es einen Schienenersatzverkehr mit Bussen. Darüber hinaus entfallen die Züge der Linie S80 zwischen Erzherzog-Karl-Straße und Aspern Nord.
ÖBB raten zu Zeitreserven
Der Schienenersatzverkehr wird in der ÖBB-App „Scotty“ angezeigt. Die Busse fahren teilweise zu geänderten Zeiten ab. Weil sie vom Straßenverkehr abhängig sind, kann es zu längeren Fahrtzeiten kommen. Anschlussverbindungen könnten daher nicht gewährleistet werden, sagte ÖBB-Sprecherin Julia Krutzler. Die ÖBB bitten um Verständnis und ersuchen Fahrgäste, sich im Vorfeld über ihre Verbindung zu informieren und entsprechende Zeitreserven einzuplanen, hieß es in einer Aussendung.
Zwischen Wien und Bratislava weiterhin Züge
Die Verbindung zwischen Wien und Bratislava durch die Züge der Linie REX8 bleibt aufrecht, allerdings werden sie zwischen Stadlau und Marchegg ohne Zwischenhalt umgeleitet. Für die entfallenden Halte können Fahrgäste auf die Wiener Linien umsteigen: Für Fahrten im Abschnitt Stadlau – Aspern Nord wird ein gültiges ÖBB-Ticket in der U-Bahn-Linie U2 anerkannt.
Während der Sperre wird die Haltestelle Wien-Hirschstetten nicht vom Schienenersatzverkehr angefahren. Fahrgäste können alternativ mit einem gültigen ÖBB-Ticket mit den Autobuslinien 95A und 95B der Wiener Linien fahren. Reisende von und nach Schönfeld-Lassee sowie Siebenbrunn-Leopoldsdorf bitten die ÖBB, die Züge der Linie R81 zu nutzen. Ab Raasdorf fahren die Busse des Schienenersatzverkehrs.