Zwei Jugendpräventionsbeamte der Polizeiinspektion Maroltingergasse in Ottakring hatten festgestellt, dass im Umfeld der U3-Station Ottakring und der S45-Station Hernals sowie in mehreren Parkanlagen der beiden Bezirke wie dem Wiesbergpark, dem Stöberpark und dem Schuhmeierpark vermehrt Straftaten verübt wurden – von schweren Körperverletzungen über Raubüberfälle bis hin zu einem sexuellen Missbrauch von Unmündigen. Hier häuften sich laut Polizeisprecherin Irina Steirer Beschwerden und Anzeigen.
Unabhängig voneinander agiert
Die Beamten fassten zwischen Jänner und Juli die Anzeigen zusammen und führten an den Brennpunkten mit Unterstützung der Polizeiinspektion mehrere Schwerpunkte durch. Bei Jugendtreffs führten sie Präventionsgespräche und stellten die Identitäten vieler Jugendlicher fest. Dabei kristallisierte sich heraus, dass es zwei Gruppierungen gab, bei denen ein 17-jähriger russischer Staatsbürger und ein 16-jähriger Syrer sehr oft an Straftaten beteiligt gewesen sein dürften.
Die beiden Banden dürften unabhängig voneinander agiert haben. Im Zuge der weiteren Ermittlungen, unter anderem durch Fotos, klärten die Beamten 110 Straftaten. Die Banden gingen dabei meist in unterschiedlichen Zusammensetzungen vor. Dabei wurden dem 17- und dem 16-Jährigen besonders viele Straftaten nachgewiesen.
In Untersuchungshaft
Beide wurden in Untersuchungshaft genommen. Neben den bereits erwähnten Taten geht es um Diebstähle, einen Einbruch, Nötigungen bzw. schwere Nötigungen, Sachbeschädigungen, Brandstiftungen, betrügerische Datenverarbeitungsmissbräuche und Straftaten nach dem Waffengesetz. Die Beamten forschten auch eine dritte Gruppe von Jugendlichen und Kindern aus. Diese Bande hatte sich offenbar auf das Aufbrechen von Zeitungskassen spezialisiert.