Die ersten Nightjets mit neuem Innendesign sollen schon in etwa einem Jahr europäische Städte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 230 km/h verbinden. Als erste Strecken sollen von Österreich aus Verbindungen nach Deutschland und Italien auf dem Fahrplan stehen. Aktuell fährt der Nightjet ab Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck in die Schweiz, die Niederlande, nach Deutschland, Italien, Belgien, Frankreich, Kroatien und Schweden. Unter anderem sind Städte wie Zürich, Berlin, Rom, Brüssel, Amsterdam, Paris und Stockholm über Nacht erreichbar.
ÖBB versprechen neues Reisegefühl
Die siebenteiligen Nightjets der neuen Generation bestehen aus je zwei Sitzwagen (Steuerwagen und Multifunktionswagen), drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Die maximale Gesamtkapazität pro Garnitur beläuft sich auf 254 Plätze. Durch eine geringere Belegung (Zweierabteil im Schlafwagen, Viererabteil im Liegewagen) und die neuartigen Mini Cabins für Alleinreisende wollen die ÖBB dem Wunsch der Kundinnen und Kunden nach erhöhter Privatsphäre nachkommen.
„Im Vergleich zum Flugzeug ist eine Reise mit dem Nightjet rund 50-mal klimafreundlicher“, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei der Präsentation. Von einem völlig neuen Reisegefühl sprachen ÖBB-Chef Andreas Matthä und Albrecht Neumann von Siemens Mobility. Besonderes Highlight im Innenraum sind Mini Cabins, die den Fahrgästen private Rückzugssphäre bringen.
Neue Nightjets später als geplant
Ursprünglich sollten die ersten neuen Züge schon heuer im Herbst ausgeliefert werden. Laut ÖBB sorgten aber Probleme bei den Lieferketten und die Auswirkungen der CoV-Pandemie für Verzögerungen. Aktuell werde die Fertigung intensiv vorangetrieben, erste Zulassungstests sind bereits absolviert. Geplant ist nun, dass ab Sommer 2023 13 neue Nightjets zum Einsatz kommen, bis 2025 sollen es insgesamt 33 neue Nightjets sein. Die ÖBB rechnen mit weiter steigenden Passagierzahlen und investieren daher bis 2027 über 4,1 Mrd. Euro in neue und in die Erneuerung bestehender Fahrzeuge.