„magdas Hotel“ bezeichnet sich selbst als „Social Business Hotel“. Von 2015 bis vergangene Woche nutzte man ein ehemaliges Seniorenwohnheim beim Prater, um Gäste zu beherbergen und Menschen mit Fluchthintergrund in Hotel- und Gastronomieberufen auszubilden. Der Standort war aber nur eine Übergangslösung, er ist nämlich als Heim gewidmet. Daher sollen dort jetzt Flüchtlinge unterkommen.
Das Personal von „magdas Hotel“ lud vergangene Woche nach ihrer abschließenden „Abreis-Party“ die Umzugswägen und bezog ein ehemaliges Priesterwohnhaus aus den 1960ern, das es von der Erzdiözese mietet. Eigentlich wollte man den neuen Standort in der Ungargasse schon Ende September offiziell eröffnen, ein Wasserschaden verzögert die Eröffnung jetzt ein bisschen. Abgesehen davon ist alles für die Inbetriebnahme bereit.
Freiwilligeneinsatz für Garten und Möbel
Seit 2020 der letzte Pfarrer aus dem Wohnheim auszog, wurde dort saniert. Man versuchte, möglichst viel Architektur zu erhalten, hieß es aus dem Hotel. Neben 85 Zimmern auf vier Stockwerken, zwei Seminarräumen und einem öffentlich zugänglichen Lokal gibt es im Haus auch eine Kapelle aus der früheren Nutzung. Auch der Steinboden im Eingangsbereich sowie ein Lift blieben erhalten, wurden aber saniert.
Im Außenbereich wurden Parkplätze aufgelassen. Durch eine Crowdfunding-Aktion seien für die Abschlagzahlungen über 17.000 Euro gesammelt worden, sagte Angelika Scheid, Sprecherin des Hotels – mehr dazu hier Magdas-Hotel: Mit Crowdfunding zum Garten. Freiwillige von der BOKU halfen bei der Begrünung.
An den Wänden der Zimmer hängen jetzt Kunstwerke dreier Künstlerinnen des Atelier 10. Die vorhandene Einrichtung des ehemaligen Priesterwohnheims wurde teilweise zu Hotelmöbeln umfunktioniert. In der Caritas-Tagesstätte in Retz restaurierte man zudem alte Sessel und Lampenschirme. Vintage-Möbel vom alten Standort des Caritas-Hotels sind übersiedelt worden. In den kommenden Monaten sollen überflüssige Möbel auf einem Flohmarkt verkauft werden.
Neun offene Stellen
Die Hotellerie hat wie viele andere Branchen unter der Pandemie gelitten. So musste auch „magdas HOTEL“ mehrmals pandemiebedingt schließen. Kurzarbeit und Crowdfunding für die Lehrlinge im Hotel griff dem Personal unter die Arme. Derzeit gibt es neun offene Stellen im Betrieb. Das Team sucht beispielsweise einen Lehrling für das Restaurant.