Schulvorplatz Märzstraße, Schild Einfahrt verboten
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Chronik

Mobilitätspreis für neuen Schulvorplatz

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat heute die Mobilitätspreise an zwei Projekte verliehen, die die Sicherheit und Selbstständigkeit von Kindern im Straßenverkehr fördern wollen. Ausgezeichnet wurde zum Beispiel der neugestaltete Schulvorplatz Märzstraße.

Er soll künftig autofrei sein. Die Kinder und Lehrerinnen und Lehrer der Penzinger Volksschule steuerten viele Ideen bei. Es wird mehr Bäume geben und einen sicheren Aufenthaltsbereich vor der Schule für die Kinder. Der Umbau des Platzes wird ein gutes Jahr dauern. Die Neugestaltung des Schulvorplatzes soll die sogenannten Elterntaxis in Zukunft von der Schule fernhalten. Angedacht ist auch ein direkter Zugang zum „Freiluft-Klassenzimmer“ im angrenzenden Matznerpark und eine Entsiegelung der Bodenfläche.

Schulvorplatz Märzstraße
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Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte wurden von der Bezirksvorstehung aktiv in die Planungen einbezogen

„Elterntaxis“ sorgen für Chaos vor Schulen

Diesjähriger Schwerpunkt der Preisverleihung waren Projekte, die ein
kindgerechtes Verkehrssystem fördern. Die Mobilitätserhebungen für Wien zeigen, dass die Elf- bis 15-Jährigen einen deutlich höheren Anteil ihrer Wege autofrei zurücklegen als die Sechs- bis Zehnjährigen. „Die kleineren Kinder werden zu einem deutlich höheren Anteil mit dem
Auto chauffiert. Mit der Selbstständigkeit der Kinder nimmt der Anteil der ‚Öffis‘ stark zu und die Zahl der Autofahrten deutlich ab“, erklärt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Von 2015 bis 2019 wurden 25 Prozent der Volksschulkinder von ihren Eltern mit dem Auto durch die Stadt chauffiert. Dabei zahlt sich der Umstieg vom Auto in die „Öffis“ für die Wienerinnen und Wiener auch finanziell aus. Die Mobilitätsausgaben eines Wiener Haushaltes sind laut Statistik Austria durchschnittlich um 2.000 Euro niedriger als die eines Bundeslandhaushalts. „Elterntaxis“ tragen laut VCÖ regelmäßig zum Verkehrschaos vor Schulen bei und gefährden die Sicherheit der Kinder. Die eigenständige, noch dazu umweltfreundliche Mobilität per „Öffis“ und Rad oder zu Fuß helfe Kindern, das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu üben.

Sichere Mobilität will gelernt sein

Ein zweites Gewinnerprojekt des diesjährigen Mobilitätspreises möchte mit einem Bildungsangebot die Mobilität von Wiener Volksschulkindern fördern. Das von Mobilitätsagentur und Bildungsdirektion entwickelte Projekt „Die Stadt & Du“ richtet sich an Wiener Volksschulpädagoginnen und -pädagogen, denen kostenloses Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt wird.

Neben drei Unterrichtsboxen zu den Themen „Schulweg“, „Grätzl“ und „Fahrrad“ werden in Kooperation mit der Polizei, den Wiener Linien und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) auch Fahrradkurse, Rätselrallyes und Fußgängertrainings angeboten.

78 Einreichungen

Die Erhöhung der Sicherheit junger Radfahrerinnen und Fußgänger wird vom VCÖ als wichtiger Bestandteil der Verkehrswende hervorgehoben. Knapp 50 Prozent der Wiener Haushalte sind bereits autofrei unterwegs: Sie bewegen sich mit den „Öffis“, zu Fuß oder per Rad durch die Stadt. Der VCÖ, die ÖBB und Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) prämierten am Dienstag verschiedene Projekte, die in besonderem Maß zur Verkehrswende in Wien beitragen. 78 Projekte hatten sich auf den diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Wien beworben.