Kultur

Circus Roncalli kam mit historischen Wagen

Nach zwei Tourneeabsagen lädt der Circus Roncalli von 14. September bis 9. Oktober wieder ins historische Zelt auf dem Wiener Rathausplatz. Am Donnerstag reiste der Zirkus mit historischen Wohnwagen an, die auf dem Hafen Wien entladen wurden.

Am Donnerstag begann die Verladung der 630 Tonnen Equipment vom Hafen der Bundeshauptstadt. Vom deutschen Ludwigsburg aus waren unter anderem die imposanten historischen Wohnwagen via Schiene hierher transportiert worden. Jetzt beginnen Aufbau von Zelt und „Zirkusstadt“.

630 Tonnen Equipment von Ludwigsburg verschifft

Rund 4,5 Kilometer Kabel, 10.000 LED-Lampen und fünf Kilometer Wasserschläuche fanden ihren Weg nach Wien. Zäune und Zeltplanen sowie Kleinfahrzeuge wurden auf einem 700 Meter langen Ganzzug – mit einem Gewicht von rund 630 Tonnen – befördert. Das Equipment wird nun die nächsten Tage vom Roncalli-Logistikteam auf dem Hafen entladen und dann den Wiener Rathausplatz in eine einzigartige Bühne verwandeln.

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Züge werden aus dem Schiff ausgeladen
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Schaustellerwagen werden von einem Lkw gezogen
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Hölzerne Zirkuszüge werden von einem Traktor gezogen
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Ein roter Zirkustraktor
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Mehrere Wagen hintereinander
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Mehrere Wägen aneinander gekoppelt
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Zwei Arbeiter mit den Wagen
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Das Circus Roncalli Logo
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Eine Herausforderung ist laut Bernhard Paul der enge Zeitplan zwischen den Tourneeorten und der äußerst komplexe Be- und Entladevorgang. „Ein Paradebeispiel nachhaltiger Logistik“, nannte das Clemens Först, Vorstandssprecher der ÖBB Rail Cargo Group. Die Unternehmen verbinden eine langjährige Partnerschaft, die bis ins Jahr 2009 zurückgeht.

Roncalli wurde 1976 gegründet

1976 hatte Paul in Wien Roncalli gegründet, mittlerweile übernimmt die nächste Generation immer mehr Aufgaben. 80 aufwendig restaurierte Wagen, historische Foodtrucks, 120 Artistinnen und Artisten, Musiker, Künstlerinnen und Mitarbeiter. Hereinspaziert: Das neue Programm „All for ART for All“ gilt als „Hommage an die Kunst und ihre Künstler“.

Diesmal treffen Malerei, Film und Musik auf traditionelle Zirkuskunst mit modernsten Elementen wie der einzigartigen 300-Grad-Holografie, die weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Die Kostüme sind inspiriert von Piet Mondrian, Andy Warhol und Frida Kahlo und wechseln sich ab mit einem exakt nachempfundenen Triadischen Ballett Oskar Schlemmers. Musikalisch wird ein breiter Bogen von Charlie Chaplin über David Bowie bis hin zu den Beatles gespannt.

Spektakel zwischen Nostalgie und Moderne

Das Publikum werde beim „Spektakel zwischen Nostalgie und Moderne“ auch bekannte Gesichter sehen: Roncalli arbeite mit den besten Künstlerinnen und Künstlern der letzten Jahre weiter und bringe sie mit neuen Talenten und Innovationen zusammen. „Wir sind stets bemüht, nachhaltiger zu werden und verstehen dies auch als einen Auftrag gegenüber der Gesellschaft“, sagte Paul. Das neue Meisterwerk im laut New York Times „schönsten Zirkus der Welt“ sieht er als „ganz persönliche Hommage an die Kunst und ihre großen Maler, Musiker und Filmschaffenden“.

„Wir haben die letzten zwei Jahre genutzt, das neue Programm zu perfektionieren und gleichzeitig wurden viele Zirkuswagen liebevoll restauriert. Wir freuen uns auf Wien – und sind wieder da!“, so Paul. „Wir vermissen unser Publikum schon so lange – und unser Publikum vermisst uns! Wir haben nach diesen unwirklichen Zeiten so viel nachzuholen!“ Tochter Lili probe derzeit etwas Geheimnisvolles „speziell für Wien“, verriet Patrick Philadelphia, Betriebsleiter und Mitglied der Geschäftsführung.