School Nurse spricht mit Kindern
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Gesundheit

„School Nurses“ kommen in Wiens Schulen

Die Stadt Wien setzt Krankenpflegepersonal künftig auch in der Schule ein. Die vorerst als Pilotprojekt geplanten „School Nurses“ stehen als Ansprechpersonen für gesundheitliche Fragen zur Verfügung und helfen auch im Notfall.

Der Einsatz der Nurses in Bildungseinrichtungen ist im Wiener Koalitionsübereinkommen zwischen SPÖ und NEOS vereinbart worden. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) präsentierten die Eckpfeiler des Projekts. In Schulen bzw. Sonderpädagogischen Zentren in Liesing und Favoriten sind die Nurses bereits im Einsatz, 2023 kommen Standorte in Simmering dazu.

Von Nasenbluten bis Aufklärung

Die diplomierten Krankenpflegerinnen bzw. -pfleger schreiten etwa bei Akuterkrankungen wie Bauchschmerzen, Nasenbluten oder kleineren Unfällen ein, bei denen Pflaster oder Medikamente ausreichen. Bei gröberen gesundheitlichen Problemen können sie das weitere Vorgehen in die Wege leiten. Zudem stehen sie für Fragen zu Ernährung, Bewegung, Sexualität oder Drogenmissbrauch zur Verfügung – und zwar nicht nur den Kindern und Jugendlichen, sondern auch den Lehrkräften oder Eltern.

„School Nurses“ kommen in Wiens Schulen

Die Stadt Wien setzt Krankenpflegepersonal künftig auch in der Schule ein. Die vorerst als Pilotprojekt geplanten „School Nurses“ stehen als Ansprechpersonen für gesundheitliche Fragen zur Verfügung und helfen auch im Notfall.

Zum Aufgabenbereich gehört auch die Unterstützung von chronisch kranken Schülern bzw. der Arbeit der Schulärzte, die üblicherweise weniger oft in der Bildungseinrichtung anzutreffen sind. Denn an großen Standorten sollen die Nurses mit bis zu 40 Wochenstunden tätig sein. Auch dort befindliche Kindergärten sollen einbezogen werden, betonte Wiederkehr. Drei Personen sind insgesamt bereits im Einsatz, eine weitere kommt noch dazu. Finanziert wird die Aktion über das EU-Projekt Community Nursing.

Weitere Ausrollung bräuchte Krankenkassen

Für eine Ausrollung auf die restlichen Standorte oder gar ganz Österreich wäre laut Hacker dringend nötig, dass die Nurses Teil des Sozialversicherungssystems werden. „Wir werden das mit der Krankenkasse diskutieren müssen.“ Der Gesundheitsstadtrat kündigte an, das Thema auch in die anstehenden Gespräche zum Finanzausgleich einbringen zu wollen.