Leere Ampullen mit dem Impfstoff von Bavarian Nordic (Imvanex / Jynneos)
APA/dpa/Sven Hoppe
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Chronik

Vormerkung für Affenpocken-Impfung

Ab heute kann man sich in Wien für die Affenpocken-Impfung vormerken. Impftermine sind ab nächster Woche buchbar, erste Impfungen finden dann ab 19. September statt. Aufgrund des Impfstoffmangels erfolgt die Planung über ein zentrales Vormerksystem.

Die Stadt Wien hat das zentrale Vormerksystem für die Affenpockenimpfung online gestellt. Aufgrund der extrem knappen Verfügbarkeit des Impfstoffes können vorerst nur Personen aus Risikogruppen, wie etwa Mitarbeiter des Gesundheitsdiensts, geimpft werden. Interessierte werden aber kontaktiert, sobald es neuen Impfstoff gibt, wie es aus dem Büro von Gesundheitsminister Peter Hacker (SPÖ) hieß.

Impfdosen für 400 Personen

Von den 2.340 Affenpocken-Impfdosen, die den Bundesländern bereits zugewiesen wurden, entfallen 21,5 Prozent auf Wien. Laut Erlass des Gesundheitsministers dürfen davon ein Drittel für präexpositionelle, also vorbeugende Schutzimpfungen verwendet werden. Nachdem diese intradermal, also „unter die Haut“ verabreicht werden, kann die Zahl der impfbaren Personen zwar erhöht werden, jedoch reichen die vorhandenen Impfdosen für nur rund 400 Personen.

„In den vergangenen Wochen war ich viel in Kontakt mit jenen Organisationen, die sich intensiv mit dem Thema Affenpocken auseinandergesetzt haben. Darum tut es mir wirklich weh, dass wir aufgrund der enormen Impfstoffknappheit nicht allen Interessierten eine vorbeugende Affenpocken-Impfung anbieten können“, sagte Hacker.

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Anleitung zur Vormerkung
MA 15 Impfmanagement
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MA 15 Impfmanagement
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Impfung nur für Risikogruppen

Vom nationalen Impfgremium werden derzeit folgenden Personengruppen ab 18 Jahren eine vorbeugende Impfung angeboten: Personal in spezialisierten Laboren, die mit Orthopoxviren arbeiten, Gesundheitspersonal, das einem sehr hohen Expositionsrisiko durch an Affenpocken erkrankten Personen bzw. Orthopoxviren ausgesetzt ist, sowie Personen mit individuellem Risikoverhalten (Personen mit häufig wechselnden sexuellen Kontakten, derzeit betroffen sind insbesondere Männer mit gleichgeschlechtlichen Partnern). Die Impfung kann auch im Rahmen einer Riegelungsimpfung (Impfaktionen zur Unterbindung eines lokalen Ausbruchsgeschehens) verabreicht werden.

Bei der Vormerkung muss angeben werden, ob man zu einer dieser Gruppen zählt. Bei dem ausführlichen Aufklärungsgespräch durch den Arzt oder die Ärztin werden diese Informationen noch einmal auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Personen, die nicht zu diesen Gruppen gehören, können sich aber trotzdem Vormerken lassen und werden kontaktiert, sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht.

Impfungen ab 19. September

Am 14. September werden die verfügbaren Impftermine freigeschaltet. Alle Personen der Zielgruppe, die bis dahin vollständig vorgemerkt sind, bekommen an dem Tag automatisch eine Erinnerung sowohl per E-Mail als auch per SMS. Danach können die Impftermine umgehend gebucht werden. Die ersten Affenpocken-Impftermine finden ab 19. September statt. „Wir bitten jedoch um Verständnis, dass aufgrund der enormen Impfstoffknappheit nicht alle InteressentInnen einen Impftermin bekommen werden“, hieß es.

Nachfrage in Wien besonders hoch

Die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg bieten laut dem Gesundheitsministerium Personen aus der Risikogruppe bereits eine vorsorgliche Impfung gegen die Affenpocken an. Derzeit ist Impfstoff für eine vorsorgliche Impfung von rund 4.000 Personen in Österreich vorrätig. Zusätzlich stehen rund 2.800 Dosen für spezialisiertes Gesundheitspersonal sowie für Personen, die direkten Kontakt zu einer an Affenpocken erkrankten Person hatten, zur Verfügung.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ging davon aus, dass auch die restlichen Bundesländer rasch Angebote für eine vorsorgliche Impfung schaffen werden: „Die Zuteilung des Impfstoffes erfolgt in einem ersten Schritt nach dem Bevölkerungsschlüssel, selbstverständlich werden wir die Verteilung aber an den tatsächlichen Bedarf anpassen.“ Das würde besonders für die Bundeshauptstadt Wien gelten, wo die Nachfrage nach präventiven Impfungen besonders groß sein dürfte. Das Gesundheitsministerium rechnete mit zusätzlichem Impfstoff für mindestens rund 8.000 Personen noch in diesem Jahr.