Koffer auf Fließband auf Flughafen
APA/Roland Schlager
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Wirtschaft

Hotellerieumsätze auf Vorkrisenniveau

Die Wiener Tourismusbranche erholt sich. Unklar ist, wie stark sich die Teuerung im Winter auswirken wird. Im Juli waren die Hotellerie-Umsätze in Wien erstmals wieder auf Vorkrisenniveau. Aber nicht alle Betriebe haben die Pandemie überlebt.

Laut Tourismusdirektor Norbert Kettner mussten 16 Prozent der Hotels, vor allem kleinere Betriebe, in den letzten zwei Jahren schließen. Er zieht er dennoch eine positive Bilanz und spricht von einer „rasanten Aufholjagd“: Rund 6,4 Millionen Nächtigungen wurden von Jänner bis Juli 2022 in Wien registriert, 350 Prozent mehr Übernachtungen als im Vergleichszeitraum 2021. Im Juli erreichte man rund 80 Prozent des „normalen“ Niveaus an Übernachtungen von 2019.

Zunehmend Touristen aus den USA

Wiener Touristinnen und Touristen kommen immer noch am häufigsten aus den Nahmärkten Deutschland und Österreich. Erfreulich sei laut Kettner der Zuwachs an US-amerikanischen Besucherinnen und Besuchern. Die Besuchszahlen vom asiatischen Kontinent befinden sich nach wie vor unter Vorkrisenniveau. Kettner hofft hier auf eine Lockerung der Reisevorschriften in China.

Die Erholungstendenz auf dem Tourismus-Markt spiegelt sich auch in den Umsätzen wieder. Im Juli lagen die Umsätze in der Hotellerie erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau. 85,7 Mio. Euro bedeuten ein rechnerisches Plus von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Das sie ein „riesiger Erfolg für die Wiener Hotellerie“, so Kettner.

Prognose für den Winter nicht möglich

Ob sich die positive Bilanz im Winter fortführen lässt, sei unklar. Der Krieg in der Ukraine, die andauernde Pandemie und die Teuerung würden einen „Schatten über den Tourismus“ werfen. Die Übernachtungskosten werden, bedingt durch erhöhte Energie- und Personalkosten, steigen. Genaue Prognosen seien hier noch nicht möglich, Preissteigerungen wären Entscheidungen der einzelnen Betriebe.

Bis Ende 2023 soll die Anzahl der verfügbaren Betten auf 70.000 steigen. Mehr Zeit für die Krisenbewältigung benötige der Kongresstourismus. Hier wurden Unterstützungsmaßnahmen getroffen. Um weitere Touristen nach Wien zu holen plane man aktuell gemeinsam mit dem Stadtmarketing eine internationale Werbekampagne. Dazu gehöre auch das gezielte Anwerben von Streaminganbietern, die in Wien Filme und Serien produzieren sollen.