Das Areal war teils saniert und teils komplett neu erbaut worden und startete mit einem neuen Pächter in die neue Ära. Das Cafe Rondell sowie das Schloss und die Meierei am Cobenzl sind ab dem Jahr 2017 leer gestanden und waren zu Baubeginn des neuen Projekts dementsprechend heruntergekommen. Im April 2017 war das Areal nach einem langwierigen Rechtsstreit zwischen der Stadt und dem ehemaligen Pächter Olaf Auer teilweise zwangsgeräumt worden, danach folgten wechselnde Zwischennutzungen.
Ursprünglich geplant war vor fünf Jahren die Verpachtung von der Stadt an Unternehmer Martin Rohla, samt Spatenstich im Jahr 2019. Während der Pandemie musste er abspringen, stattdessen brachte sich der Szenegastronom Bernd Schlacher mit seiner Motto-Group ins Spiel. Im Herbst 2020 schloss er einen 30-jährigen Pachtvertrag mit der Stadt ab.
Zusammenspiel zwischen Alt und Neu
Das Schloss mit seinem großen Kuppelsaal und die Meierei wurden saniert. Das angrenzende Panoramagebäude, das ebenfalls für Veranstaltungen genutzt werden kann, ist wie das Cafe ein Neubau. Es kann auf mehreren Ebenen über 500 Gäste beherbergen.
Das Rondell-Cafe am Eingang zum Event-Areal zitiert Elemente des Vorgängerbaus, der Jahrzehnte lang eine beliebte Adresse fürs Kaffeetrinken mit Aussicht war. Letzteres ist jetzt vom Dach des Gebäudes aus auch für Nicht-Cafe-Gäste zu genießen. Im Inneren wird man von Retrocharme empfangen – ebenfalls eine Anspielung an das in den 1950er Jahren errichtete alte Gebäude. Das früher dort befindliche Cafe-Restaurant war zuletzt schon ziemlich desolat gewesen.
Segen von Toni Faber
Vom ruhigen Idyll des Wiener Ausflugsziels war bei der Eröffnung des Weitsicht Cobenzl wenig zu spüren: Lounge-Musik tönte aus den Lautsprechern, während Dompfarrer Toni Faber seinen Segen über die Gebäude aussprach.
An Ort und Stelle bei der Eröffnung waren neben Investoren und Ehrengästen auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker. Darunter war auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der sich bei der heutigen Eröffnung der Weitsicht sichtlich beeindruckt zeigte. „Es ist großartig geworden“, freute er sich.

4,1 Millionen Euro von Stadt Wien
Im Verhältnis 70 zu 30 hat sich Schlachers Motto-Group mit dem Immobilienunternehmen Supernova um Frank Albert den Großteil der Finanzierung geteilt. 4,1 Millionen Euro hat die Stadt laut eigenen Angaben beigesteuert – insgesamt wurden 20 Millionen Euro in das Cobenzl-Ensemble investiert.