Ein Impfpass wird gestempelt
APA/EXPA/Johann Groder
APA/EXPA/Johann Groder
Chronik

Impfbetrug: Ermittlungen in Arztpraxis

Die Polizei ermittelt zu einem möglichen Impfbetrug in Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie in einer Wiener Arztpraxis. Es gehe um mehrere hundert Menschen, die dort einen gefälschten Impfpass erhalten haben sollen, wie der Blog Stadtpolitik berichtete.

Der Sprecher des Bundeskriminalamts (BKA), Paul Eidenberger, bestätigte der APA am Freitag einen Bericht des Blogs Stadtpolitik, dass es einen derartigen Fall gibt. Unter Verweis auf laufende Ermittlungen gab der BKA-Sprecher aber keine Details dazu bekannt. Es seien zu dem Fall rund 600 Ermittlungsaufträge erteilt worden.

Dem Blog zufolge geht es um mehrere hundert Menschen, denen in der betreffenden Praxis Schutzimpfungen gegen Covid-19 eingetragen worden sein sollen. Die Impfung sollen sie allerdings tatsächlich nie erhalten haben. Stadtpolitik berief sich dabei auf ein internes Schreiben des BKA. Das LKA Niederösterreich führt auf Ebene der Landeskriminalämter die Ermittlungen.

Gefälschte Impfpässe um 400 Euro

Gefälschte Impfpässe zum Preis von rund 400 Euro seien auf Demos und in sozialen Netzwerken beworben worden. Die Übergabe sei auf der Straße oder in einer Wohnung in Simmering über die Bühne gegangen. Die Käuferinnen und Käufer sollen danach in die Wiener Ordination zum Nachtrag ins elektronische Impfregister geschickt worden sein. Dabei hätten sie auch nicht persönlich in die Praxis kommen müssen. Es habe gereicht, wenn ein Vertreter mit den Impfpässen und den zugehörigen E-Cards erschienen sei.