Eine Verkäuferin im Supermarkt
ORF.at/Roland Winkler
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Wirtschaft

Teuerung macht Zweitjobs gefragter

Das Leben in der Stadt wird teurer. Das sorgt bei vielen für Sorgen und Ängste, wie man sich das alles leisten kann. Die Arbeiterkammer bekommt jetzt immer mehr Anfragen zu Nebenjobs neben der Vollzeitbeschäftigung, weil Menschen fürchten, dass ihr bisheriges Gehalt nicht reicht.

Viele fürchten offenbar, dass 40 Stunden arbeiten bald nicht mehr zum Leben reichen könnte. Bei der Arbeiterkammer Wien merkt man in der telefonischen und persönlichen Beratung, dass der Druck größer wird, sagt Arbeitsrechtsexperte Alexander Tomanek. „Da reden wir jetzt nicht von welchen, die 20-Stunden-Jobs haben, sondern von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Vollzeit arbeiten und trotzdem schon nachfragen: Wie geht es mit einer Nebenbeschäftigung, was ist da möglich?“

Rechtzeitige Nachfrage wichtig

Viele würden sich jetzt schon informieren. Rechtzeitig, denn sie hätten zum Glück noch keine großen Probleme, sagt auch Martin Schenk von der Diakonie. „Der Druck steigt ja und der Stress, wenn man Angst hat vor der Angst. Also wenn quasi das, was man erwartet, schon einen bedroht. Deswegen beginnt man natürlich vorzubauen und die Leute überlegen sich, wenn es schlimm wird, wie kann ich mein Einkommen erhöhen.“

Nebenjobs mehr gefragt wegen Teuerung

Das Leben wird teurer und die Sorge vor Verarmung steigt. Laut AK erkundigen sich immer mehr Menschen in Wien nach einem Zweit- oder Nebenjob.

Auch vermehrt Schüler

Der Einkauf im Supermarkt wird teurer, die Unsicherheit und damit der wirtschaftliche Druck steigt. Zuletzt haben sich auch viele Schülerinnen und Schüler nach Nebenbeschäftigungen neben der Schule erkundigt, sagt Tomanek. "Es rufen teilweise Eltern an für diese Kinder. Jetzt wissen wir noch nicht, was das bedeutet, ob die Kinder das freiwillig wollen oder es so viel Druck in der Familie gibt, dass Kinder auch

arbeiten müssen neben der Ausbildung." Aus Sicht der Arbeiterkammer sei das natürlich keine Lösung. „17-, 18-Jährige sollen sich auf ihre Ausbildung konzentrieren“, sagt Tomanek.

Viele Einmalzahlungen kommen

Rund ein Drittel der Bevölkerung hat laut dem Fiskalrat Probleme mit den Ausgaben. Dazu kommt, dass viele Betroffene gar nicht alle Hilfen kennen. „Es ist schon viel, was reinkommt“, sagt Schenk. „Ich bin das jetzt auch in der Sozialberatung in der Vorwoche mit einer Frau durchgegangen. Und als wir alles zusammengezählt haben, war die Frau gleich viel beruhigter, weil sie gesehen hat, da kommen eh Leistungen, die einen Teil dieser Ausgaben abdecken und dann ist die Angst schon viel weniger.“