Gustav Klimt mit Katze, fotografiert von Moriz Nähr, 1911
Klimt-Foundation, Wien
Klimt-Foundation, Wien
Kultur

Klimt-Datenbank als „virtuelles Gedächtnis“

Ein neues Onlineportal stellt Leben und Werk des Künstlers Gustav Klimt in den Mittelpunkt. Die von der Klimt-Foundation in fünfjähriger Arbeit entwickelte Datenbank will „virtuelles Gedächtnis“ sein.

Sie soll nicht nur Gemälde, Fotografien, Texte und Autografen digital zugänglich, sondern auch „sein privates und öffentliches Leben im gesellschaftspolitischen Netzwerk dieser dynamischen Zeit sichtbar“ machen. Man richte sich sowohl an die interessierte Öffentlichkeit als auch an Fachleute, hieß es am Mittwoch.

Die am Mittwoch freigeschaltete Klimt-Database, die auch über einen eigenen registrierungspflichtigen Forschungsbereich verfügt, soll in den nächsten Jahren kontinuierlich erweitert werden und Recherchematerial nicht nur zu Klimt, sondern über die gesamte Epoche „Wien um 1900“ bieten: „Das erste virtuelle Gedächtnis über den Weltkünstler.“

Gustav Klimt Database Plakat
Klimt-Foundation
Weitere Ausbaustufen der Klimt Database sind geplant

„Neue Maßstäbe in Digitalisierung“

„Mit der neuen Datenbank setzen wir – nach einer Flut an kunsthistorischen und populärwissenschaftlichen Publikationen – neue Maßstäbe in der Digitalisierung und Aufbereitung von wissenschaftlichen Inhalten und Quellen und unterstützen damit weltweit die Klimt-Forschung“, so Peter Weinhäupl, Direktor der Klimt-Foundation. Vor allem die Vernetzung bisher nur isoliert zugänglicher Inhalte wurde hervorgehoben.

Das Projekt sei „zu 100 Prozent aus Eigenmitteln finanziert“, hieß es. Grundlage für Recherchearbeit und Datenstrukturierung hätten vor allem bisher publizierte Klimt-Monografien und bestehende Onlinekünstlerverzeichnisse sowie historische Kataloge und Zeitschriften aus den Beständen der Klimt-Foundation und ihrer über 80 Projektpartner gebildet.

Neue Erkenntnisse, Unstimmigkeiten beseitigt

„Alle Publikationen wurden einer kritischen Sichtung unterzogen, wodurch in einigen Fällen Unstimmigkeiten revidiert und neue Erkenntnisse und Zuschreibungen getroffen werden konnten. Ergänzend boten besonders Rechercheplattformen wie ANNO (Österreichische Nationalbibliothek) und der Onlinebibliothekskatalog HEIDI (Universität Heidelberg) sowie digital aufrufbare Meldezettel, Tauf- und Sterbebücher weitere fundierte und für die Klimt-Datenbank essenzielle Inhalte.“

Die Plattform sei „keine kommerzielle Bilddatenbank und nützt Bilddaten nur zur erläuternden wissenschaftlichen Vermittlung von kunst- und kulturhistorischen Themenfeldern“, wurde hervorgehoben. Das Bildmaterial sei „grundsätzlich weder direkt download- noch speicherbar“. In der nächsten Ausbaustufe soll 2023 eine englischsprachige Version erstellt, ein Ausstellungsverzeichnis samt Bildmaterial aufgenommen sowie didaktisches Material zum Download bereitgestellt werden.