Affenpocken-Impfstoff
APA/Klaus Titzer
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Gesundheit

Zu wenige Affenpocken-Impftermine

Die 360 Termine für die Affenpockenimpfung in Wien sind in kürzester Zeit ausgebucht gewesen. Allgemeinmediziner kritisieren jetzt, dass es viel zu wenige Impftermine gibt, obwohl Impfstoff auf Lager wäre. Das Ministerium will den Prozess jetzt beschleunigen.

Allgemeinmediziner Horst Schalk hat bisher rund 150 Patienten mit Affenpocken behandelt – die Hälfte der österreichweiten Fälle. Viele seiner Patienten würden sich gerne aus Schutz davor impfen lassen, sagte er. Die meisten bekommen allerdings keinen Termin. „Wir könnten in unserer Praxis locker 1.000 bis 1.500 Patienten impfen. Die Patienten rufen täglich bei uns an, wann endlich die Impfung kommt, und es war eine große Enttäuschung, dass nur 360 Menschen geimpft werden in den nächsten Wochen.“

Die geringe Zahl an Impfterminen argumentiert die Stadt mit dem vom Bund zugeteilten Kontingent an Impfstoffen. Außerdem müssten zwei Drittel der Dosen für Personen aufbewahrt werden, die engen Kontakt mit infizierten Personen hatten. Sehr zum Unverständnis des Arztes: „Das ist dann sozusagen erst mit der Feuerwehr zu kommen, wenn es brennt. Sinnvoller wäre es, sie als Schutzimpfung zu verwenden und nicht nach einem Kontakt erst.“

Neue Verteilungsmethode

Das Impftempo geht offenbar auch dem Gesundheitsministerium zu langsam – in einem neuen Erlass hat man deshalb die Verteilung der Impfdosen an die Bundesländer geändert. Wer 50 Prozent des zugeteilten Kontingents verimpft, kann nachordern. Heißt übersetzt: Wer schneller impft, bekommt mehr Impfstoff. Die Stadt will deshalb schon nächste Woche neue Termine freischalten.

Zu wenig Termine für Affenpockenimpfung

Seit dieser Woche werden in Wien Affenpockenimpfungen angeboten. Die 360 Termine waren in kürzester Zeit ausgebucht.

„Wir müssen natürlich die entsprechenden Impftermine mit Personal besetzen, entsprechende Impfslots freischalten und werden dann alle Personen, die sich vorgemerkt haben, wieder verständigen, dass jetzt neue Termine freigeschaltet sind und sie sich anmelden können“, sagte Landessanitätsdirektorin Ursula Karnthaler. 2.100 Personen sind in Wien mittlerweile für eine Affenpockenimpfung vorgemerkt, und das bei derzeit 4.500 Impfdosen für ganz Österreich. Bis Ende des Jahres soll laut Ministerium eine neue Lieferung kommen.