Chronik

Vermisste Sechsjährige gefunden

Eine in Wien vermisste Sechsjährige ist wieder gefunden worden. Das teilte die Polizei mit. Das ukrainische Mädchen wurde in einem Bus an der Grenze zwischen Tschechien und Deutschland aufgegriffen – mit der Mutter, der jedoch die Obsorge entzogen worden war.

Die Mutter war mit der Sechsjährigen vor dem Krieg in der Ukraine nach Wien geflüchtet. Hier wurde ihr jedoch laut Polizei wegen Vernachlässigung der elterlichen Pflichten die Obsorge entzogen. Das Kind war daher in einer Betreuungseinrichtung der Stadt Wien.

„Es gibt schwerwiegende Gründe, warum das Kind nicht bei der Mutter leben kann", erklärte Andrea Friemel von der Wiener Kinder und Jugendhilfe (MA 11) gegenüber „Wien heute“. Man kenne die Familie seit Juni, so Friemel, nach einer akuten Gefährdungssituation sei das Kind dann in ein Krisenzentrum der Stadt gekommen. Die Mutter sei jedoch nicht damit einverstanden gewesen.

Vermisstes Mädchen gefunden

Das abgängige sechsjährige ukrainische Mädchen, das in einem Krisenzentrum der Stadt Wien untergebracht war, ist wieder aufgetaucht. Gemeinsam mit seiner Mutter haben es Polizisten an der tschechisch-deutschen Grenze in einem Reisebus aufgegriffen.

Kind in Passau übernommen

Am Samstag war die Sechsjährige aus dem Krisenzentrum weggelaufen. Das Kind dürfte von der Mutter schon erwartet worden sein, vermutete Friemel: „Das Kind war noch nicht so lange bei uns und Ich glaube, das war eine Vereinbarung. Das hat die Mutter dem Kind doch mitgegeben.“

Die deutsche Grenzpolizei erkannten das Kind dann anhand der Fahndungsfotos in einem Reisebus. Danach wurde die Sechsjährige von der MA 11 in Passau übernommen und wieder zurück nach Wien gebracht. Seit Mittwoch ist sie wieder in der Betreuungseinrichtung der Stadt.

Möglicherweise Verwandte in Deutschland

„Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut. Es hat sich gefreut, die Betreuerinnen in Passau zu sehen“, sagte Friemel. Das Mädchen werde nun von einem multiprofessionellen Team betreut. Es gehe darum abzuklären, wie es weitergehen könne. Die Mutter sei in Deutschland verblieben, so die Sprecherin der MA 11.

Möglicherweise gibt es auch Verwandte in Deutschland. „Wir versuchen da auch weiter zu recherchieren. Gibt es da wen für das Kind?“, so Friemel. Auf die Frage, ob es mehr Schutzmaßnahmen brauchte, damit Kinder nicht aus Einrichtungen der Stadt weglaufen können, meinte die Sprecherin, dass die Sozialpädagogen und -pädagoginnen hier sehr auf der Hut seien: „Wir haben aber keine geschlossenen Einrichtungen. Wir können die Kinder weder anbinden noch festhalten. So kann das, wie in dem Fall, in Ausnahmen passieren.“