Ein Schlüssel liegt auf einem Mietvertrag
ORF.at/Dominique Hammer
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Chronik

Wohnschirm schützt bei Mietrückstand

Niemand soll seine Wohnung verlieren. Deshalb gibt es seit Beginn der Covid-19-Pandemie den Wohnschirm. Er hilft, wenn das Geld für die Miete nicht reicht. Das Sozialministerium stockte den Schirm wegen der Teuerung um 60 Millionen Euro auf.

Wenn das Geld nicht mehr für die Miete reicht, springt der Wohnschirm ein. Das kann auch ganz schnell gehen wie bei einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern, von denen eines Angstzustände wegen Covid-19 hat. Die Frau sei vollkommen überfordert gewesen, schilderte Angelika Weber von der Volkshilfe einen Fall:

„Sie hat erst recht spät, also erst einen Tag vor dem Delogierungstermin, sich an die Beratungsstelle gewandt. Die haben recht schnell alles zusammengetragen und den Antrag noch am selben Tag an uns übermittelt. Die Wohnung konnte gesichert werden, und der Delogierungstermin am nächsten Tag abgesagt werden.“

Wohnschirm hilft bei Mietrückständen

Niemand soll seine Wohnung verlieren. Deshalb gibt es seit Beginn der CoV-Pandemie den Wohnschirm. Er hilft, wenn das Geld für die Miete nicht reicht. Das Sozialministerium hat den Schirm wegen der Teuerung um 60 Millionen Euro aufgestockt.

Mehr Geld und mehr Beratungsstellen

Grundidee des Schutzschirms war es, in der Pandemie den Verlust der eigenen vier Wände zu verhindern. Die Volkshilfe wickelt alles Nötige ab, sagte Alexandra Adam, Wohnschirm-Leiterin bei der Volkshilfe: „Das fängt halt an bei Kurzarbeit, bei Jobverlust, bei gesundheitlichen, psychischen Problemen oder infolge von Suchterkrankungen. Also alles, was im Kontext mit Corona steht und sie daran gehindert hat, die Miete zu bezahlen.“

Jetzt wurde der Wohnschirm um 60 Millionen Euro aufgestockt. Offen ist noch, wer wie viel Geld bekommt, die Vergaberichtlinien werden noch bearbeitet: „Wir sind mit involviert in der Bearbeitung, wobei natürlich die Hauptentscheidung beim Ministerium liegt. Es ist auch so, dass zusätzliche Beratungsstellen dazukommen werden“, so Adam.

Auf Pandemie folgt Teuerung

Derzeit gibt es 28 Beratungsstellen in ganz Österreich. 1.300 Anträge sind im Zuge des CoV-Wohnschirms bewilligt worden. Im Schnitt werden 2.600 Euro pro Haushalt ausbezahlt, insgesamt mehr als 3,4 Millionen Euro. Jetzt aber wird immer mehr spürbar, dass die Teuerung sich auf die finanzielle Situation von Familien auswirke. Somit befürchtet die Volkshilfe, dass die Mietzinsrückstände schon bald wieder steigen werden.