Gemeindebauanlage
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Chronik

Mieterhöhung: Aufregung im Gemeindebau

Für rund 600 Mieterinnen und Mieter von Gemeindewohnungen wird das Wohnen empfindlich teurer: Sie müssen ab Oktober um 2,14 Euro pro Quadratmeter mehr zahlen. Der Grund: Die Wohnbauförderung ist ausgelaufen. Betroffene überlegen eine Sammelklage.

Sie organisieren sich jetzt in den Sozialen Medien, wie die Tageszeitung „Kurier“ am Freitag berichtete. Unter „Mietenwahnsinn stopp“ organisiert sich eine Facebook Gruppe. Hunderte beteiligen sich an der Diskussion und es werden stündlich mehr. Manche Mieterinnen und Mieter zahlen künftig 50, andere um 200 Euro im Monat mehr fürs Wohnen.

Auslaufen der Förderung steht im Mietvertrag

In den Mietverträgen sei das Auslaufen der Förderung selbstverständlich festgehalten worden, so Wiener Wohnen. Darin heißt es wörtlich: „Nach Ablauf der Wohnbauförderung gilt der höchstzulässige Hauptmietzins der Ausstattungskategorie A (Richtwertmietzins) als vereinbart.“ Viele Mieterinnen und Mieter waren sich dessen aber offenbar nicht bewusst.

Mieterhöhung: Aufregung im Gemeindebau

Für rund 600 Mieterinnen und Mieter von Gemeindewohnungen wird das Wohnen empfindlich teurer: Sie müssen ab Oktober um 2,14 Euro/pro Quadratmeter mehr zahlen. Der Grund: Die Wohnbauförderung ist ausgelaufen. Betroffene überlegen eine Sammelklage gegen Wiener Wohnen.

Die meisten der betroffenen Gemeindebauten liegen in Floridsdorf, eine Wohnhausanlage befindet sich in Liesing, eine weitere in der Unteren Weißgerberstrasse im dritten Bezirk. Der Gemeindebau wurde Ende der 1960er Jahre errichtet. Doch nicht alle Bewohnerinnen und -bewohner sind von den höheren Mieten betroffen, sondern nur jene, die ihren Mietvertrag nach dem März 2015 unterschrieben haben, heißt es bei Wiener Wohnen gegenüber „Wien heute“.

„Während der Förderperiode galt noch der geringere Kategoriemietzins und ab dem 1. 10. wird der Richtwertmietzins schlagend. Das bedeutet 2,14 Euro pro Quadratmeter plus zehn Prozent Umsatzsteuer“, so Andrea Janousek, Sprecherin von Wiener Wohnen.

Wohnberatung und Wohnbeihilfe

Wiener Wohnen verweist bei Zahlungsschwierigkeiten auf Wohnberatung und Wohnbeihilfe. Die Facebook-Gruppe hofft indes, die Mieterhöhung für die 600 Betroffenen abwenden zu können, notfalls mit einer Sammelklage gegen Wiener Wohnen. „Zusammen sind wir stark“, heißt es dort.