Lifebrain-Labor, Laborant mit Reagenzgläsern
ORF Wien
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Gesundheit

Affenpocken-PCR-Tests möglich

Neben dem ab dieser Woche erweiterten Impfangebot gegen Affenpocken gibt es seit kurzem auch die Möglichkeit für einen PCR-Test. Das Testangebot könnte großflächig ausgeweitet werden. Die Stadt Wien sieht derzeit allerdings keinen Bedarf.

„Es ist so, dass wir vorsorglich und aus Interesse schon ein Testsystem für Affenpocken etabliert haben. Wir haben sämtliche Qualitätstestungen gemacht, sämtliche Laborprozesse“, sagte Rainer Sturma, Geschäftsführer bei LifeBrain, am Sonntag gegenüber „Wien heute“. Sollte es eine erhöhte Nachfrage geben, sei man bereit.

„Perspektivisch für die Zukunft“

Die Stadt ist allerdings zurückhaltend. Derzeit würden täglich nur ein bis zwei Fälle gemeldet. „Momentan, bei den derzeitigen Fallzahlen, ist es vernünftig, dass man das doch dem behandelnden Arzt überlässt, dass ein zuverlässiger Abstrich gemacht wird, um dann auch eine gesicherte Diagnostik zu haben. Das ist natürlich eine Idee perspektivisch für die Zukunft, allerdings schaut die epidemologische Situation derzeit so aus, dass die Fallzahlen zurückgegangen sind“, so Ursula Karnthaler, Landessanitätsdirektorin der zuständigen MA 15.

Offen ist die Dunkelziffer. Betroffen sind derzeit in erster Linie homosexuelle Männer. Viele würden deshalb die Krankheit nicht melden – so die Befürchtung.

Affenpocken-Impfangebot ausgeweitet

Die Nachfrage nach der Schutzimpfung gegen Affenpocken ist in Wien derzeit größer als das Angebot an Impfstoffen. Seit kurzem gibt es außerdem die Möglichkeit für einen PCR-Test, um Affenpocken nachzuweisen. „Wien heute“ hat einen jungen Mann bei der Impfung im Austria Center begleitet.

Impfangebot ausgeweitet

Die Stadt Wien kommt unterdessen der sehr starken Nachfrage nach der Schutzimpfung gegen Affenpocken (Monkeypox, MPX) nach. Früher als erwartet – zu Wochenbeginn – wird das Impfangebot ausgeweitet. Es ist allerdings nicht genügend Impfstoff für alle Vorgemerkten da. Mehr als 2.200 Personen haben sich in Wien bereits zur vorbeugenden Immunisierung vormerken lassen, das Interesse übersteigt den verfügbaren Impfstoff bei Weitem.

Rascher als ursprünglich angenommen, bekam Wien vom Bund weitere 140 Impfdosen für präexpositionelle Impfungen, gab das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Sonntag bekannt. Da vorbeugende Impfungen intradermal, d. h. unter die Haut erfolgen, reichen die 140 Dosen für 700 Impfungen.

Vorgemerkte erhalten Benachrichtigung

Zur vollständigen Immunisierung sind allerdings zwei Impfungen erforderlich, weshalb sich mit dem Nachschub vorerst weitere 350 Personen vorsorglich gegen die Affenpocken immunisieren lassen können. Die Termine dafür werden bereits am Montag vergeben. Alle Personen aus den definierten Zielgruppen, die vorgemerkt sind, bekommen an dem Tag automatisch eine Erinnerung sowohl per E-Mail als auch per SMS.

Danach können die Impftermine gebucht werden. Zu beachten ist dabei, dass nur jene Personen, die die ihre Personendaten aktualisiert haben, die Impftermine auf www.impfservice.wien einsehen können. Die Termine für die ersten 360 präexpositionellen MPX-Impfungen, die Wien am vergangenen Montag freigeschaltet hatte, waren binnen 25 Minuten ausgebucht.

Nicht genügend Impfstoff verfügbar

Verimpft werden die neu zugeteilten Dosen dann ab Mittwoch. Statt bisher 18 können sich dann 86 Menschen pro Tag impfen lassen – die Stadt Wien passte ihre Infrastruktur der Nachfrage an. Es sei jedoch ausgeschlossen, „dass alle Interessentinnen und Interessenten aufgrund der enormen Impfstoffknappheit einen Impftermin bekommen werden“, hieß es auch dem Hacker-Büro – mehr dazu in Affenpocken-Impfangebot ausgeweitet (wien.ORF.at; 25.9.2022)