Ein Stanitzel
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Wirtschaft

Stanitzelproduktion für Weihnachten läuft

In Ottakring läuft die Stanitzelproduktion für die Christkindlmärkte auf Hochtouren. Bei Waffel Prusik entstehen derzeit Tausende Schaumbecher, die ab Mitte November dann auf Wiens Weihnachtsmärkten verkauft werden.

Bei Waffel Prusik dreht sich momentan alles um Weihnachten – und das, obwohl es in der Produktionsstätte hochsommerliche 31 Grad Celsius erreicht. Nach dem Sommergeschäft beginnt nun im Herbst quasi die zweite Hauptsaison. Einer der Hauptartikel ist der Waffelbecher für Weihnachtsmärkte, erzählt Geschäftsführer Michael Wessner. „Der wird im Sommer für Eis und im Winter für Schaum, also zum Schaumfüllen gebraucht. Das ist ein Standardprodukt und einer der besten Artikel von uns.“

Eine Maschine, die Stanitzel herstellt
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22 bis 28 Millionen Waffeln werden jedes Jahr produziert

Betrieb seit 1924

Der Betrieb hat sich ausschließlich auf die Erzeugung von Spezial-Hohlwaffeln spezialisiert und ist damit der einzige auf diesem Gebiet in Österreich. Das Basisrezept ist immer dasselbe: „Weizenmehl, Maisstärke, ein bisschen Zucker, eine Prise Salz und Sojalecithin“, sagt Wessner. Den Familienbetrieb Prusik gibt es bereits seit 1924, Wessners Familie kaufte ihn 1957.

Michael Wessner übernahm 1988 in dritter Generation den Betrieb, ist aber ursprünglich gelernter Antiquitätenhändler: „Ich habe zu meinem Vater gesagt: Ich komme aushilfsweise zu dir. Er hat eine Kur gemacht und das waren drei Wochen und aus diesen drei Wochen sind dann 30 Jahre geworden.“

Stanitzelproduzent aus Ottakring

Die Zeit fürs Eis-Stanitzl ist langsam vorbei, dafür kommt bald die Zeit für die Schaumbecher – so gesehen ist für das Ottakringer Unternehmen Prusik immer Saison. Es stellt das ganze Jahr über Becher, Spezial-Hohlwaffeln und Oblaten her, als einzige und älteste Firma in Österreich. Der Energiekrise wird mit kreativen Mitteln entgegengewirkt.

Versuche mit glutenfreiem Mehl

Tochter Sophie wird demnächst in die Fußstapfen des Vaters treten, und will auch Neues ausprobieren: „Ich möchte gerne neue Produkte an die Kunden bringen. Also andere Mehlarten ausprobieren, weil wir ja nur das reine Weizenmehl verwenden und eventuell einmal glutenfreies Mehl probieren.“ Im Jahr werden aktuell 22 bis 28 Millionen Stück Waffeln produziert. Zu den Abnehmern gehören Eissalons im In- und Ausland, genauso wie Konditoreien.

Ein modernes Haus oberhalb eines alten Backsteinhauses
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Die Waffelproduktion heizt das Wohnhaus weiter oben

Die Energiekrise ist auch hier momentan die größte Herausforderung. Um Preiserhöhungen kommt man nicht herum. Zugutekommt dem Waffelhersteller das hauseigene Lüftungssystem: „Es ist eine extreme Hitze und die wird für das Wohnhaus, das oberhalb ist, benützt. Die haben dann Warmwasser beziehungsweise jetzt eine Heizung. Solange ich Gas bekomme, ist es für das Haus auch gut. Dreht man mir den Gashahn ab, ist es für das Haus auch schlecht.“