Logo „Wien Energie“ auf einem Briefkopf
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Wirtschaft

Tarifumstellung: VKI mahnt Wien Energie ab

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat die Wien Energie abgemahnt. Er hält die automatische Tarifumstellung für Gas und Strom für rechtlich unzulässig. Die Wien Energie hat bis Mitte Oktober Zeit, um zu antworten.

„Die ganze Vorgangsweise erscheint uns unnötig komplex und verwirrend“, beschreibt der Leiter der VKI-Rechtsabteilung, Thomas Hirmke, die Tarifumstellung. Es sei auch sehr kurzfristig passiert. Im August seien zunächst die Geschäftsbedingungen umgestellt worden und nachfolgend die Preisänderung mit automatischer Tarifumstellung übermittelt worden. „Diese Zwangsumstellung, wenn man gar nichts macht, erscheint uns fragwürdig.“

Der VKI habe deshalb die Wien Energie außergerichtlich aufgefordert, von dieser Umstellung Abstand zu nehmen. „Die Wien Energie hat bis Mitte Oktober Zeit, darauf zu antworten. Wir werden sehen, ob wir zu einer außergerichtlichen Lösung kommen oder ob eine Klage notwendig ist.“ Sollte die Wien Energie der Aufforderung nachkommen, wäre die Umstellung unzulässig, erklärt der VKI-Jurist.

Unter ein Prozent widersprach Umstellung

Bis jetzt hätten sich mehr als 1.000 Menschen beim VKI zu dem Thema informiert. Die Wien Energie erklärte auf Nachfrage, dass weniger als ein Prozent der Umstellung widersprochen hätten. Das Angebot werde sehr gut angenommen. In den letzten Monaten verzeichne man einen starken Zulauf an Neukundinnen und -kunden – alleine über den Sommer hätte man rund 30.000 dazubekommen.

Die Wegwechsel seien laut Unternehmen hingegen gering. Auf Vergleichsplattformen von E-Control oder Durchblicker sei das Angebot auch das günstigste in Wien. Fragen gebe es trotzdem, an Spitzentagen verzeichnete die Kundenhotline mehr als 10.000 Anrufe. Daher gebe es mitunter lange Wartezeiten.