Arzt untersucht Rücken eines Mannes
ORF
ORF
Gesundheit

Neues Primärversorgungszentrum Margareten

Schleppend geht der Ausbau der Primärversorungseinheiten voran. Acht gibt es in Wien. 36 sollten es, laut dem Strukturplan Gesundheit, bis zum Jahr 2025 sein. Jetzt wurde ein weiteres eröffnet.

Primärversorgungsheinheiten sind medizinische Zentren, wo Allgemeinmedizinerinnen sowie Allgemeinmediziner und andere Berufsgruppen zusammenarbeiten. Das neue Zentrum in Margareten soll auch die umliegenden Spitalsambulanzen entlasten und gleichzeitig die Patientenwege und Wartezeiten zu verkürzen.

"Wir freuen uns, eine zentrale Anlaufstelle für alle Patientinnen und Patienten zu schaffen. Bei uns kümmert sich neben Ärztinnen und Ärzten ein Team an Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, klinischen Psychologinnen und Psychologen, diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern und Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberatern um alle Aspekte von Gesundheit und Krankheit“, so die drei Allgemeinmediziner und Gründer des Zentrums Florian Mölzer, Florin Oprescu, und Moritz Rauch.

Zentrum ab dritten Oktober in Betrieb

Das neue Primärversorgungszentrum Margareten liegt auf der Wiedner Hauptstraße. Nun wurde es offiziell eröffnet, ab Montag, dem dritten Oktober soll dort auch behandelt werden. Von den damit neun Kassen-Primärversorungseinheiten sind acht Primärversorungs-Zentren. Beim Primärversorgungs-Netzwerk in Döbling arbeiten drei Ordinationen eng zusammen.

Ob der Zeitplan mit 36 PVEs bis 2025 eingehalten werden kann, ist fraglich. 26 sind laut Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) bis Jahresende ausgeschrieben. „Es sind im Augenblick gerade elf, zwölf neue Zentren im Gespräch und Vorbereitung. Ich schätze, dass wir nächstes Jahr fünf oder mehr neue Primärversorgungszentren eröffnen können. Also schön langsam kommt Schwung rein“, sagte Gesundheitsstadtrat Petrer Hacker (SPÖ) gegenüber „Wien heute“.

Neues Primärversorgungszentrum

In Wien Margareten ist das neunte Primärversorgungszentrum vorgestellt worden. Dies ist eine Art Gemeinschaftspraxis, in der Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner, Pflegekräfte sowie Therapeutinnen und Therapeuten arbeiten.

Ärzte fordern auch „wirtschaftliche Weiterbildung“

Die Stadt Wien fördert Primärversorgungszentren finanziell, es gibt auch eine EU-Förderung. Trotzdem, leicht war es für die Ärzte nicht, zum Unternehmer zu werden und eine GmbH zu gründen. „Mein Appell an die Ärztekammer bzw. an die anderen Träger wäre hier mehr Angebot zu schaffen, vielleicht wirtschaftliche Weiterbildung in das Studium, in die Facharztausbildung zu integrieren, um den Start in die Praxis zu erleichtern“, sagte Florian Mölzer vom Primärversorgungszentrum Margareten.

In Wien herrscht ein Mangel an Kinderärztinnen und -ärzten. 14 Stellen waren im Juni trotz steigender Bevölkerungszahl unbesetzt. Für Kinder-Primärversorgungszentren fehlt jedoch immer noch die gesetzliche Grundlage. „Wir sind auch im Gespräch mit dem Ministerium und der Ärztekammer um hier im Primärversorgungsgesetz Veränderungen vorzunehmen“, sagte ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer. Zumindest einer der drei Ärzte im neuen Kassen- Primärversorgungszentrum Magareten ist auch Kinderarzt.