Das Hafentor arbeitet nach dem Prinzip eines Schiebetors: Noch bevor ein heranziehendes Hochwasser die Stadtgrenze von Wien erreicht, wird das Hafentor geschlossen. Je nach lokalem Wasserstand dauert es 20 bis 30 Minuten, bis das mächtige Tor den Hafen dicht macht. Den Wasserstand innerhalb des geschützten Hafenbeckens regelt danach ein eigenes Pumpwerk. Drei große Tauchpumpen ermöglichen ein Abpumpen von rund zwei Kubikmeter Wasser pro Sekunde.
Mit der Inbetriebnahme des Alberner Hafentors ist der vorerst letzte große Schritt im Wiener Hochwasserschutzsystem gesetzt. Schon im Vorjahr wurde ein neues Stahltor eingesetzt. Der Schutz ist für ein „Jahrhunderthochwasser“ mit einer Durchflussmenge der Donau von 14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt. Auch das Dammsystem um den Alberner Hafen wurde saniert und erhöht.
22 Mio. Euro für Hochwasserschutz
Bund und Stadt investieren rund 22 Millionen Euro. Mit den Bauten sollen Szenarien wie in den Jahren 2002 und 2013 vermieden werden, wo das Hafengelände in Albern bis zu über einen Meter unter Wasser stand. Die Schäden gingen damals in die Millionen. Zudem profitieren auch die im Hafengelände angesiedelten rund 20 Unternehmen vom Hochwasserschutz.
Hochwasser-Schutztor für Albern
Der Baustoff-Hafen Albern zählt zu den wichtigsten Standorten für den Getreide Umschlag im Osten Österreichs. Damit Lieferketten und Versorgung auch bei Hochwasser ungestört abgewickelt werden können, hat Albern jetzt ein riesiges Schutztor bekommen.
"Dieses Hochwasserschutz-Projekt ist ein wichtiger Schritt, um den Hafen Wien als europäischen Logistik- und Umschlagknoten weiter aufzuwerten, neue Betriebe anzusiedeln und die Einrichtungen für den Warenumschlag weiter auszubauen“, erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke bei der Inbetriebnahme des Hafentors.
Einer der wichtigsten Umschlagplätze für Getreide
Der Hafen Albern ist neben dem Hafen Freudenau und dem Ölhafen Lobau die dritte große Hafeneinrichtung in Wien. Mit fünf Getreidespeichern, die eine Kapazität von 90.000 Tonnen haben, zählt er zu den wichtigsten Standorten für den Getreide-Umschlag im Osten Österreichs und ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt für Landwirte und Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region.