Cafe Westend, Kellner serviert Kaffee
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Wirtschaft

12.000 Euro Mehrkosten für Kaffeehaus

1,3 Milliarden Euro hat die Bundesregierung an Energiekostenzuschuss für Unternehmen freigegeben. Angesichts monatlicher Mehrkosten in Höhe von 12.000 Euro „zu wenig“, wie die Chefin des Traditionscafes Hummel in „Wien heute“ beklagt.

Für die Mehrkosten verantwortlich seien – so wie eigentlich auch sonst überall – höhere Energiepreise und steigende Lebensmittelkosten. Im März habe sich die Stromrechnung verdoppelt, erzählte Christina Hummel, Betreiberin des Kaffeehauses Hummel, „Bei Budgen“. Im Juni habe sich die Rechnung verdreifacht, im August fast verfünffacht. „Und die Prognosen stehen leider sehr schlecht“, so Hummel weiter.

Sie sei daher gezwungen, mit 1. Oktober die Preise zu erhöhen. Ein Backhendl koste somit nicht wie bisher 16 Euro, sondern nun über 20 Euro. Auch mit Einsparungen versucht Hummel laut eigenen Angaben der Teuerung zu begegnen. So würden unter anderem Stoffservietten nicht mehr gebügelt, die Öffnungszeiten eingeschränkt und Tortenvitrinen wärmer eingestellt.

Befürchtung, dass Energieunterstützung nicht reicht

Mit der Unterstützung bei den Energiekosten sei sie unzufrieden. Es sei zu wenig und auch unklar, wann das Geld ausbezahlt werde. In einer ersten Stufe ist ja geplant, 30 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zum Vorjahr abzugelten. Doch Hummel hält Erhöhungen von bis zu 900 Prozent für möglich, da „sind 30 Prozent nicht viel“. Dann sei da noch die Frage, ob das ganze Jahr berechnet werde, sprich ob die 30 Prozent für das gesamte Jahr 2022 gelten. Sie habe ja bereits im März die erste Erhöhung gehabt.

Und dann noch die die Frage zur Auszahlung. Ab November dürfe man einreichen, ab wann werde dann ausgezahlt? Im November und Dezember sei das Weihnachtsgeld für die Mitarbeiter fällig. Das dafür angesparte Geld sei quasi schon in die Rechnung mit eingeflossen. Das ist jetzt schon quasi alles „sehr, sehr knapp und da bitte ich, schnellstmöglich zu reagieren“. Alles in allem bezweifle sie, dass die Wiener Kaffeehäuser mit den derzeitigen Öffnungszeiten überlebensfähig seien.