Vom 4. bis 9. Oktober findet in Wien wieder das „Internationale Festival für urbane Erkundungen“ statt. Die Vision einer „Stadt der nahen Wege“ soll bei 41 Veranstaltungen in ganz Wien präsentiert werden: Grätzlc, in denen alle lebenswichtigen Einrichtungen innerhalb von 15 Minuten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit den Öffis erreichbar sind. Besucherinnen und Besucher können ihre eigene Zukunftsstadt entwerfen, sich mit Expertinnen und Experten aus ganz Europa austauschen, und Wiener Projekte besuchen, die schon heute zukunftsreif sind.
Fahrrad-Performance: Straßen als Konzertbühne
Beim 13. „urbanize!“-Festival soll die Stadt nicht nur erkundet, sondern auch bespielt werden. Beim Fahrradkonzert „SOUNDRIDES“ am 9. Oktober werden Wiens Straßen zur Konzertbühne. Die mit Lautsprecher ausgestatteten Radfahrerinnen und Radfahrer starten ihre Performance um 15.30 Uhr am Urban-Loritz-Platz.
Die Stadtspaziergänge in Wiener Vorzeigegrätzl führen zum Beispiel nach Penzing, Meidling oder nach Rothneusiedl. In Ottakring öffnet am 5. Oktober der „MILA Mitmach-Supermarkt“ seine Türen. In dem partizipativen Minimarkt stehen die Mitglieder selbst an der Kasse und bestimmen über das Sortiment. Der Treffpunkt für die Führung ist um 16.00 Uhr vor dem Kulturzentrum „Garage Grande“, einem weiteren „Pilotprojekt für eine ökosoziale Zukunft“. Das leerstehende Parkhaus kann ebenfalls besichtigt werden.
Europäischer Ideenaustausch in Wien
Seit Juni steht in Favoriten das sogenannte „Supergrätzl“. Die Idee der Superblocks, gekühlte und begrünte Aufenthaltszonen in Wohnvierteln, stammt ursprünglich aus Barcelona. Im Rahmen des Festivals bietet die Stadt Wien am 7. Oktober von 15.00 bis 17.00 Uhr Einblicke in die Planung und Gestaltung des Platzes. Beim „Good Practice Abend“ in den Breitenseer Lichtspielen berichtet das spanische „Studio Leku“ ab 19.00 Uhr über die Superblock-Strategie in Barcelona.
Unter dem Motto „Reclaim the Streets“ stellen dort europäische Initiativen ihre Lösungsansätze für die sozial- und klimagerechte Transformation der Städte vor: ein partizipatives Bürgerbudget für den Stadtumbau in Paris, Aufenthaltszonen durch Verkehrsberuhigung in Mailand und zivilgesellschaftliche Initiativen für den Radwegausbau in Berlin. Die Veranstaltung findet hybrid statt und kann auch per Livestream besucht werden.
Frischer Wind am Westbahnhof
Neben den Stadtführungen, die zum Beispiel auch der Künstler Boris Sievert mit seinem „Büro für Städtereisen“ in Penzing anbietet, gibt es ein umfangreiches Workshop-Programm. Interessierte können am 7. Oktober in der dortigen Volkshochschule Ideen für ihr zukunftsfähiges Grätzl entwerfen. Am Festival-Standort an der Alten WU gibt es am 8. Oktober die Möglichkeit, einige der europäischen Initiativen noch besser kennenzulernen.
„Echtzeit-Lufttransport vom Wienerwald bis zum Westbahnhof“ verspricht die Initiative „WESTBAHNPARK JETZT“ bei einer Kunstaktion am 9. Oktober. Die Aktion soll auf den Erhalt der Frischluftschneise am Westbahnpark aufmerksam machen und – wortwörtlich – frischen Wind in die Stadt bringen. Eine Übersicht über das gesamte Festivalprogramm ist online abrufbar.