Aktivisten kleben sich auf der Straße
APA/Letzte Generation Österreich
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chronik

Klimaaktivistin tritt Ersatzhaftstrafe an

Eine 31-jährige Klimaaktivistin hat heute in Wien eine Ersatzfreiheitsstrafe von 44 Tagen angetreten. Sie war wegen wiederholter Verkehrsblockaden verurteilt worden. Nach ihrer Entlassung will sie sich dennoch wieder auf vielbefahrenen Straßen ankleben.

„Ich habe keine Angst davor, ins Gefängnis zu gehen. Es ist trotzdem schade, dass man auch in Österreich lieber Menschen einsperrt, als sich um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu kümmern“, sagte Martha Krumpeck, Mitbegründerin der „Letzten Generation“ in Österreich. Gerade jetzt, in der Klima- und Energiekrise, brauche es sinnvolle Sparmaßnahmen. Tempo 100 auf der Autobahn koste nichts, spare hunderttausende Liter Sprit im Jahr und sorge nebenbei für weniger Lärm, bessere Luft und mehr Verkehrssicherheit. Das seien erste Schritte in die richtige Richtung, sagte Krumpeck.

Zukunft als Opfer des „fossilen Wahnsinns“

Nach dem Verbüßen ihrer Ersatzfreiheitsstrafe will die Aktivistin ihren Protest fortsetzen: „Ich werde mich auch nach meiner Entlassung wieder auf die Straße setzen“, kündigte sie an. Sie könne nicht tatenlos zusehen, wie die Zukunft der Kinder dem fossilen Wahnsinn geopfert werde. Wenn die Regierung nicht in der Lage sei, die einfachsten, billigsten Maßnahmen für das Überleben zu treffen, dann bleibe nur noch ziviler Widerstand.

Die Aktivistinnen und Aktivisten, die sich auf Straßen ankleben – zum Beispiel schon passiert auf der Ringstraße – werden meist wegen des Delikts der Ordnungsstörung und Delikten nach der Straßenverkehrsordnung, wie beispielsweise das Nicht-Benutzen des Gehsteiges als Fußgänger, angezeigt. Wird die Blockade als Versammlung eingestuft, ist auch eine Anzeige nach dem Versammlungsgesetz möglich. Das Lösen von der Fahrbahn wird schonend von der Feuerwehr durchgeführt.