Pflaster klebt auf den Arm eines Mädchens, nachdem es geimpft wurde
APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Gesundheit

Gratis Grippeimpfungen ab 2. November

Auch heuer bietet die Stadt Wien wieder kostenlose Grippeimpfungen an. Die Aktion startet in den Impfzentren am 2. November. 400.000 Impfdosen stehen zur Verfügung. Auch eine Kombination mit einer Coronavirus-Impfung ist möglich.

Rund die Hälfte der verfügbaren Impfdosen wird in den Impfzentren der Stadt und der Österreichischen Gesundheitskasse verimpft, die andere Hälfte von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Die Impftermine für die Impfzentren der Stadt und der Gesundheitskasse sind ab 24. Oktober (12.00 Uhr) buchbar. Die ersten Impftermine finden dann ab 2. November statt. Eine Buchung ist online über die Impfservice-Website oder über die Gesundheitshotline 1450 möglich.

In den Ordinationen kann bereits ab 24. Oktober geimpft werden. „Mit heutigem Tag haben sich bereits 700 Ordinationen gemeldet, um an der Aktion teilzunehmen“, wird Erik Randall Huber, Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, in einer Aussendung zitiert.

Kein Wohnsitz in Wien notwendig

Geimpft werden können alle Menschen ab dem siebenten Lebensmonat. Es reicht, den Lebens-, Ausbildungs-, Arbeitsmittelpunkt in Wien zu haben. Man muss also nicht unbedingt in Wien wohnen. Die kostenlose Impfaktion richtet sich insbesondere an Menschen ab 65 Jahren, Menschen mit chronischen Krankheiten, Kinder und medizinisches Personal. Grundsätzlich ist die Influenza-Impfung für alle Menschen, die sich schützen wollen, empfohlen.

Geimpft werden Kinder und Erwachsene bei der Impfaktion der Stadt unter anderem mit dem Impfstoff Vaxigrip Tetra. Für Menschen ab 65 steht zudem der Impfstoff Fluad Tetra zur Verfügung. Kinder bis zwei Jahre können auch mit dem Impfstoff FluarixTetra geimpft werden. Für Kinder ab zwei Jahren bis zum 15. Geburtstag gibt es außerdem den nasalen Impfstoff Fluenz Tetra.

Auch gleichzeitige CoV-Impfung möglich

In den städtischen Impfzentren ist es auch möglich, Kombiimpftermine zu buchen, also gleichzeitig eine Influenza-Impfung und eine Coronavirus-Impfung. Die Influenza-Impfaktion dauert bis inklusive Jänner 2023. Die Stadt investiert dafür insgesamt 9,9 Millionen Euro.

Mit der kostenlosen Grippeimpfung leiste man „einen wesentlichen Beitrag gegen eine Mehrfachbelastung durch COVID-19 und Influenza“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in einer Aussendung. Eine höhere Impfquote soll unter anderem helfen, die Spitäler in der Influenza-Saison zu entlasten. Im vorigen Jahr lag die Impfquote bei rund 21 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Hacker betonte gleichzeitig, „dass Impfen ein selbstverständlicher Teil der Gesundheitsvorsorge und damit des Krankenkassensystems werden muss.“ Das sei die Meinung aller Bundesländer. „Wenngleich die Bundesländer auch heuer wieder einspringen müssen, sollte der Gesundheitsminister das spätestens zur nächsten Saison umgesetzt haben“, forderte der Stadtrat.

Größeres Comeback der Influenza möglich

Nach zwei Wintern ohne Grippewelle in Österreich könnte die Influenza durch die stark reduzierten Coronavirus-Maßnahmen ein größeres Comeback liefern. In Australien kam es bereits relativ früh zu einer Welle. Es sei davon auszugehen, dass auch bei uns die Influenza diesen Winter nicht ausbleiben werde, erklärte die Virologin Monika Redlberger-Fritz mit Blick auf Australien. Aktuell gibt es erste sporadisch eingeschleppte Infektionen von Menschen nach Urlauben.

Die Influenza-Impfung sei heuer besonders wichtig, weil es in den vergangenen beiden Jahren zu keiner natürlichen Boosterung durch das zirkulierende Virus in der Bevölkerung gekommen ist, so Redlberger-Fritz. Selbst wenn die jährliche Immunisierung eine Ansteckung nicht immer verhindert, so erkranken Geimpfte meist milder und kürzer, erleiden seltener Komplikationen und müssen nicht so oft ins Krankenhaus.

Die Schutzimpfung ist bis zum 15. Lebensjahr auch im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten. „Die Kinderimpfung ist ganz besonders wichtig“, erläuterte Redlberger-Fritz. „Kinder gelten als Motor der Übertragung. Wenn die Verbreitung der Erkrankung unter den Kindern minimiert werden kann, werden auch viele Ältere indirekt geschützt.“ Modellrechnungen zeigen, dass eine Durchimpfungsrate von 20 Prozent bei Schulkindern zu einem besseren Schutz der über 60 Jährigen führt als die Impfung von 90 Prozent der Seniorinnen und Senioren.