Sabine Ivankovits und die achtjährige Amelia sitzen am Wohnzimmertisch
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Soziales

Mobile Betreuung für kranke Kinder

Sie passen auf kranke Kinder und deren Geschwister auf, wenn sonst keiner Zeit hat: Die Mitarbeiterinnen der mobilen Kinderbetreuung der Stadt. Die Tarife sind sozial gestaffelt. Da die Nachfrage teils jedoch größer ist als das Angebot, wird mehr Personal gesucht.

Acht mobile Kinderbetreuerinnen gibt es aktuell bei den Wiener Sozialdiensten. Sie alle haben eine pädagogische Ausbildung. Eine von ihnen ist Sabine Ivankovits. „Wir kommen zu Familien nach Hause, wenn die Kinder krank sind, also akut krank: Schnupfen, Husten, Grippe – oder eventuell ein Beinbruch oder so, wenn die Kinder nicht in die Schule gehen können“, schildert sie. „Die Kinder sind zwischen 18 Monate und zwölf Jahre alt.“ Keine Betreuung möglich ist jedoch bei Coronavirus-Infektionen.

Ab 2,50 Euro pro Stunde

Ein Kind, das Sabine Ivankovits ist die achtjährige Amelia. Sie hat einen chronisch kranken Bruder, der rund um die Uhr Pflege braucht, ihre Eltern sind berufstätig. Deshalb kommt Ivankovits am Nachmittag nach der Schule zu Amelia. „Wir gehen in den Park, also auf den Spielplatz nach der Schule. Oder wir gehen nach Hause und spielen oder basteln oder malen etwas“, erzählt die Achtjährige.

Mobile Kinderbetreuung begehrt

Die Stadt bietet eine mobile Kinderbetreuung für Notfälle an. Wenn kranke Kinder etwa nicht versorgt werden können, weil die Eltern arbeiten müssen, kann die mobile Hilfe einspringen. Eine Reportage zeigt den Alltag.

Um Unterstützung bitten können alle Wienerinnen und Wiener. „Wir kommen in alle möglichen Familienkonstellationen“, sagt Ivankovits – von Alleinerziehenden bis zu Familien mit zwei berufstätigen Eltern. Durch eine Förderung des Fonds Soziales Wien gibt es sozial gestaffelte Tarife – von 2,50 bis 9,50 Euro pro Stunde.

Rufbereitschaft in der Früh

Die möglichen Betreuungszeiten sind werktags von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Manchmal sind die Betreuerinnen nur einen Tag bei einer Familie, manchmal auch fünf Tage, immer für ein paar Stunden. „Wir haben Rufbereitschaft in der Früh. Da können die Eltern anrufen, bis 08.30 Uhr wenn die Kinder krank sind und wir kommen dann spontan meistens noch am selben Tag“, erklärt die mobile Kinderbetreuerin im „Wien heute“-Interview. Weil die Nachfrage manchmal größer ist als das Angebot, suchen die Wiener Sozialdienste noch heuer zusätzliches Personal.