Ein Mann macht Elektroarbeiten
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Wirtschaft

Stadt investiert in überbetriebliche Lehre

Der Einstieg in eine Lehre ist in Wien momentan schwer. Es gibt viel mehr junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen, als im Rest Österreichs. Die Stadt baut deshalb die sogenannte überbetriebliche Facharbeiter-Ausbildung (ÜBA) weiter aus.

Wie klemmt man Drähte in eine Verteilerdose? Nur eine der Fragen, die Lehrlinge bei der Ausbildung bei Jugend am Werk lernen. Über 200 junge Menschen erhalten in Floridsdorf eine dreijährige, überbetriebliche Lehrausbildung. Die ÜBA hat vor allem in den ersten zwei Jahren der Pandemie viele Jugendliche aufgenommen, die sonst keinen Platz bekommen haben, weil der klassische Lehrlingsmarkt in den Betrieben ins Stocken geraten war.

Zehn Millionen Euro von der Stadt

Die Stadt reagiert darauf und erhöht das Budget von sechs Millionen Euro, erklärte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). „Wir haben mittlerweile über zehn Millionen Euro in die überbetriebliche Ausbildung investiert. Der Grund ist, dass wir einen Lehrstellenmangel haben und das ist das einzige Bundesland in der Form, wo zu wenig Lehrplätze angeboten werden.“

Ein Mann arbeitet an einem Fahrrad
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Seit kurzem gibt es eine Ausbildung zum Fahrradmechatroniker

Den Großteil der Finanzierung übernimmt aber das Arbeitsmarktservice (AMS). „Wir bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, Praxiszeit in den Betrieben zu erwerben und natürlich bieten wir den Betrieben die Möglichkeit, hierherzukommen und zu schauen: Finde ich vielleicht den richtigen Jugendlichen, den ich selber ausbilden möchte“, so AMS-Wien-Chefin Petra Draxl.

Probleme vorhanden

Relativ neu ist die Lehre als Fahrradmechatroniker. Noch gibt es aber Probleme bei der Durchlässigkeit, sagt Alexander Scheidl, der Fahrradmechatronik lehrt. „Aktuell ist es so, dass sich kaum wer von sich aus meldet. Wir sind eigentlich diejenigen, die Firmen kontaktieren und hoffen, dass sie den einen oder anderen Lehrling als Praktikant bei sich aufnehmen und vielleicht dann auch bei sich übernehmen.“ Rund 16.800 Jugendliche werden derzeit in Wien in einem Lehrberuf ausgebildet, 20 Prozent davon im überbetrieblichen System.