Wahlfeier Alexander Van der Bellen
APA/Georg Hochmuth
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Hofburg-Wahl

Van der Bellen in Wien über 64 Prozent

Alexander Van der Bellen wird auch in den nächsten Jahren Bundespräsident sein. In Wien erreichte er laut aktueller Hochrechnung mit Wahlkartenprognose rund 64 Prozent der Stimmen. Walter Rosenkranz (FPÖ) und Dominik Wlazny liefern sich einen Kampf um Platz zwei.

Van der Bellen erreichte 64,2 Prozent der Stimmen (Schwankungsbreite 1,0 Prozent) und ist damit unangefochten Erster in Wien. Rosenkranz und Wlazny erreichten laut Hochrechnung jeweils 10,9 Prozent. Rosenkranz liegt aktuell knapp vorne. Vierter wird Tassilo Wallentin mit 7,1 Prozent. Gerald Grosz erreicht vier Prozent, Michael Brunner 1,8 Prozent und Heinrich Staudinger erreicht ein Prozent.

Ludwig: Zeichen für Stabilität

Die meisten Spitzen der Rathausparteien reagierten bereits. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gratulierte Van der Bellen. Er hatte den Amtsinhaber im Wahlkampf unterstützt: „Es war mir wichtig, in einer sehr schwierigen Situation, in der wir uns befinden, aufgrund vieler Krisenerscheinungen an der Spitze des Staates, eine Person zu wissen, die mit Umsicht, aber auch mit Gelassenheit schwerwiegende Entscheidungen treffen kann.“

Die Leistung von Wlazny wollte Ludwig nicht überbewerten. Er mache sich keine Sorgen, dass die Bierpartei der SPÖ in Wien Stimmen abspenstig macht. „Ich sehe (bei der Bierpartei, Anm.) noch kein klares politisches Profil. Von daher hat ja auch die Sozialdemokratie den Anspruch, in der Mitte des Parteienspektrums zu wirken und Personen aus ganz unterschiedlichen sozialen Gruppen und Berufsfeldern zu organisieren.“

Dominik Wlazny
APA/Klaus Titzer
Wlazny kämpft in Wien um den zweiten Platz

Besonders bei den Jungen kam Wlazny gut an. In dieser Gruppe wäre es (österreichweit) zu einer Stichwahl zwischen Van der Bellen und Wlazny gekommen. Auf seinen möglichen zweiten Platz angesprochen, sagte er. „Es ist natürlich eine sehr große Freude, wenn ich jetzt sehe, dass ich in Wien auf Platz zwei bin. Das macht mich unfassbar glücklich und zufrieden und zeigt, dass man auch ohne Parlamentspartei oder riesiges Medienhaus im Rücken, wenn man sich bemüht und gute Ideen hat, Dinge auf die Beine stellen kann.“

Für den Co-Vorsitzenden der Wiener Grünen, Peter Kraus, spiegelte sich im Ergebnis die „grandiose Amtsführung“ von Van der Bellen wider. Der Wahlausgang sei eine Bestätigung für die Grünen, „aber nicht nur“. Kraus sah vor allem den Kurs des Amtsinhabers bestätigt in stürmischen Zeiten. „In diesen Zeiten tut es auch gut, dass man in der Hofburg Stabilität hat.“

Nepp: „Sehr gutes Ergebnis“ für Rosenkranz

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp bezeichnete das Abschneiden von Walter Rosenkranz (FPÖ) als „ein sehr, sehr gutes Ergebnis“. Hinter Van der Bellen habe sich das „gesamte System eingehängt“. Dass der amtierende Bundespräsident nur knapp über 50 Prozent der Stimmen bekommen hat, deutet er als Unzufriedenheit mit der Politik. Für die nächste Nationalratswahl rechnet Nepp mit einem Erfolg der FPÖ.

„Österreich braucht, in unsicheren Zeiten wie diesen, Stabilität“, schrieb der Wiener Vizebürgermeister und NEOS-Wien-Chef Christoph Wiederkehr auf Twitter. „Ich freue mich daher, dass bereits der erste Wahlgang Van der Bellen klar im Amt bestätigt hat. Ich gratuliere dem Bundespräsidenten herzlich und wünsche alles Gute für seine zweite Amtsperiode.“

„Politische Stabilität ist gerade in diesen Zeiten notwendig und wichtig. Ich freue mich daher über dieses klare Wahlergebnis“, sagte der ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer in einer Stellungnahme. Er gratulierte Van der Bellen ebenfalls zur Wiederwahl.