Baum vor Schule
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Bildung

Rund 1.000 Lehrkräfte im Krankenstand

Der Höhepunkt der aktuellen Coronavirus-Welle wird in den nächsten Wochen erwartet. Aber bereits jetzt sind in Wien rund 1.000 Lehrerinnen und Lehrer im Pflichtschulbereich erkrankt. Das sind mehr als sieben Prozent der 14.000 Pädagogen.

Laut Wiener Bildungsdirektion sind die meisten Ausfälle aber nicht auf das Coronavirus zurückzuführen. So sollen vergangene Woche lediglich 145 positive Covid-Tests von Lehrpersonen gemeldet worden sein. Getestet wurde aber generell wenig, die Dunkelziffer könnte also höher ausfallen.

Bildungsdirektion: Jeden Herbst damit konfrontiert

Ein gröberes Problem sieht die Bildungsdirektion aktuell darin nicht, auch wenn die Situation schwierig sei und Pädagoginnen sowie Schulleitungen derzeit „viel Einsatz und Flexibilität beweisen“, so die Bildungsdirektion gegenüber ORF Wien. Schulen seien jedes Jahr im Herbst damit konfrontiert, dass Personal aufgrund von grippalen Infekten ausfallen. „Schulen sind routiniert darin, diese Situationen am Standort zu bewältigen“, so eine Sprecherin.

Wenn in der Früh kurzfristig Pädagoginnen und Pädagogen ausfallen, könne es vorübergehend zu Zusammenlegungen von Klassen kommen. In der Folge würden dann aber rasch Schulleitungen oder Teamlehrer bzw -lehrerinnen einspringen.

Lehrervertreter: „Fatale Folgen“

Anders sieht das der oberste Pflichtschullehrer-Personalvertreter Thomas Krebs. Die Personaldecke, sei bereits zu Schuljahresbeginn sehr dünn gewesen, vermehrte Krankheitsfälle wie jetzt hätten daher fatale Folgen. „Manche Standorte, die jetzt schon aus dem letzten Loch gepfiffen haben, die können im Moment den Dienstbetrieb nicht mehr in dieser Form aufrechterhalten“, so Krebs.

Unterricht müsse vielerorts entfallen und Gruppen zusammengelegt werden. Dass auch Lehrpersonal etwa aus der Deutschförderung abgezogen werde, wie der Lehrervertreter berichtet, dementiert die Bildungsdirektion am Nachmittag: „Es werden keine Lehrpersonen aus der Deutschförderung abgezogen.“

Teilweise Notbetrieb in Kärnten

Personalausfälle an den Schulen gibt es auch in anderen Bundesländern. Seit Dienstag befinden sich etwa Kärntner Schulen teilweise im Notbetrieb, jede zehnte Lehrkraft ist im Krankenstand. Klassen werden zusammengelegt und es gibt Supplierunterricht – mehr dazu in Teilweise Notbetrieb in Schulen (kaernten.ORF.at).