Visualisierung des Bürogebäudes außen
Visualisierung: Patricia Bagienski-Grandits
Visualisierung: Patricia Bagienski-Grandits
Wirtschaft

Seestadt bekommt Bürohaus ohne Heizung

In der Seestadt Aspern hat am Mittwoch der Spatenstich für ein ungewöhnliches Bürogebäude stattgefunden: Das Haus kommt ohne Heizung aus. Trotzdem soll es darin konstant mindestens 22 Grad haben.

Errichtet wird das Bürogebäude auf dem letzten unverbauten Baufeld der bisher bestehenden Seestadt vom Immobilienkonzern Soravia. 2024 soll das Projekt mit dem Titel „Robin“ fertig sein. „Wir haben uns die Methode eines Termiten-Hügels als Vorbild genommen“, erklärt Konzernchef Erwin Soravia „Die haben einfach ein System von der Belüftung, das in sich funktioniert.“

Die Heizkörper in dem Gebäude sind quasi die Menschen selbst: Jeder Mensch habe eine Wärmeausstrahlung von rund 80 oder 90 Watt, so Soravia. Auch die Wärmeausstrahlung etwa von Lampen werde verwendet: „Wir speichern das in der Baumasse – Ziegel.“

Visualisierung des Bürogebäudes innen
Visualisierung: Patricia Bagienski-Grandits
Das Haus soll dicke Ziegelwände und dreifachverglaste Fenster haben

22 bis 26 Grad Innentemperatur

Mit 80 Zentimeter dicken Ziegelwänden und dreifachverglaste Fenstern soll die von Menschen selbst produzierte Wärme gehalten werden. Die Temperatur soll so, egal zu welcher Jahreszeit, konstant bei 22 bis 26 Grad liegen. Das Projekt „Robin“ besteht aus drei Gebäudekomplexen. Fünf Stockwerke hoch wird es, auf insgesamt 7.000 Quadratmetern kann dann gearbeitet werden.

Die Donaustadt sei der am schnellsten wachsende Bezirk, betonte Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) anlässlich des Spatenstichs: „Robin Seestadt wird innovativ für über 300 Arbeitsplätze sorgen. Das brauchen wir in der Seestadt, das ist das letzte Projekt, das hier in dem Gebiet noch gefehlt hat.“

Bauplatz für das Projekt „Robin“
ORF
Umgesetzt wird das Projekt auf dem letzten freien Bauplatz der bisherigen Seestadt

Architekturwettbewerbe für Hochhäuser

Während im Süden im Pionier-Quartier, also dem allerersten Bauteil der Seestadt, dann alle Plätze voll sind, sind auf der anderen Seite des Sees im Norden noch jede Menge Baufelder frei. Aber auch dafür gibt es schon konkrete Pläne. „Da laufen gerade Architekturwettbewerbe für Hochhaus-Standorte, und dann gibt es ein Projekt, das eine Mischung von Wohnen und Arbeiten, vor allem speziell für Seestädter und Seestädterinnen bringt“, so Gerhard Schuster, Vorstandsvorsitzender der Wien 3420 aspern Development AG.

Bürohaus ohne Heizung in der Seestadt

Am letzten freien Baufeld im ersten Teil der Seestadt wird nun ein nachhaltiges Bürohaus gebaut. Es soll weitgehend ohne Heizung auskommen.

Die nächsten Ausbaustufen der Seestadt hängen unmittelbar mit den Entscheidungen zur Stadtstraße bzw. zur S1-Spange zusammen. Die Vorbereitungen für die Zufahrten von der Seestadt aus sind bereits zu erkennen. Bereits fix ist der Ausbau der „Öffis“. An der Station Aspern Nord wird neben Bus, Schnellbahn und U-Bahn ab Ende 2025 auch die neue Straßenbahnlinie 27 fahren.