S-Bahn auf der Vorortelinie
ÖBB/Zenger
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Verkehr

Dichtere Intervalle bei S45 ab Dezember

Die Schnellbahnlinie S45 im Westen Wiens soll fahrgastfreundlicher werden. Ab 11. Dezember wird das Angebot der sogenannten Vorortelinie auch an Wochenenden und Feiertagen auf einen Zehn-Minuten-Takt verdichtet.

„Damit wird die Leistung um rund 90.000 Zug-Kilometer pro Jahr erhöht. Im bisherigen 15-Minuten-Takt wird an Wochenenden nur mehr am Tagesrand vor ca. 7.30 und nach 20.30 Uhr gefahren“, hieß es von den ÖBB in einer Aussendung. Der dichtere Takt soll die S45 im Freizeitverkehr etwa für Familien mit Kinderwägen oder Fahrrad-Transporte attraktiver machen.

Kürzere Wartezeiten beim Umsteigen

Laut Verkehrsverbund Ostregion bringen die kürzeren Intervalle für die Hauptbahnlinie im Westen Wiens auch noch einen anderen, großen Vorteil: Es soll künftig beim Umsteigen in Nah- und Fernverkehrszüge sowie Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen der Wiener Linien kürzere Wartezeiten geben. „Unsere Fahrgäste profitieren durch das dichtere Intervall von kürzeren durchschnittlichen Wartezeiten beim Umstieg zu Nah- und Fernverkehrszügen, zu regionalen Buslinien sowie in den Stadtverkehr der Wiener Linien“, erläuterte VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll einen weiteren Vorteil der Taktverdichtung.

„Öffi“-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) sieht darin eine Qualitätssteigerung im innerstädtischen öffentlichen Verkehr. „Die Angebotsausweitung auf der Vorortelinie ist ein wichtiger Schritt im Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Wien, den wir mit zahlreichen Maßnahmen, insbesondere dem Bau des Linienkreuzes U2xU5, aktiv vorantreiben“, so Hanke.

Stadtrat Peter Hanke (SPÖ), VOR Geschäftsführerin Karin Zipperer und ÖBB PV-Vorstand Heinz Freunschlag
VOR/Aleksandra Kawka
Stadtrat Peter Hanke (SPÖ), VOR Geschäftsführerin Karin Zipperer und ÖBB PV-Vorstand Heinz Freunschlag

Umstieg von Auto auf Bahn „attraktiver“

„Mit der Taktverdichtung der S45 von 15 auf 10 Minuten an den Wochenenden und Feiertagen wird für die Wiener:innen der Umstieg vom Auto auf die Öffis noch einmal attraktiver. Diesen Umstieg zu fördern, ist eines unserer wichtigsten Ziele für die nächsten Jahre", so Heinz Freunschlag, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG.

Einen starken Anstieg der Fahrgastzahlen hätte man bereits seit 2012 beobachtet. Damals wurde der 10-Minuten-Takt an Werktagen auf der S45 eingeführt. Infolgedessen hätte sich in den folgenden sieben Jahren die Fahrgastzahl um 45 Prozent erhöht.

Mehr Kapazität würde das neue Angebot für den Freizeitverkehr bringen. Vor allem die Mitnahme von Rädern und Kinderwägen würde sich verbessern. „Durch den kommenden 10-Minuten-Takt am Wochenende und an Feiertagen gibt es mehr Kapazitäten für Kinderwägen und im Freizeitverkehr, zum Beispiel für die Radmitnahme zur Donauinsel via Handelskai“, hieß es in der Aussendung. Auch Handelsangestellte würden an Samstagen vom verbesserten Angebot profitieren.

S45 seit 1987 auf der Vorortelinie unterwegs

Die 1898 eröffnete Vorortelinie war Teil des ehemaligen Stadtbahnsystems. Ihre von Otto Wagner im Jugendstil errichteten Stationsgebäude sind teilweise denkmalgeschützt. Die seit 1987 auf der Vorortelinie verkehrende S45 ist eine der Hauptbahnlinien in Wien. Sie wird von der ÖBB-Personenverkehr AG betrieben. Die S45 verbindet als tangentiale Schnellverbindung die westlichen Außenbezirke Wiens und bietet Anschlüsse an die U-Bahn-Linien U3, U4, U6 und in Zukunft auch an die U5.