Eierschwammerl im Moos
ORF/Petra Haas
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Chronik

Großer Andrang auf Pilzberatung

Pilzesammeln ist in Wien heuer offenbar besonders beliebt. Bei der Pilzberatungstelle des Marktamts gibt es so viele Anfragen wie noch nie. Dort begutachten Fachleute kostenlos die gesammelten Pilze und schauen, ob giftige dabei sind.

Im Vorjahr hat das Marktamt rund 380 Pilzfunde begutachtet. Heuer werden es wohl über Tausend sein, also mehr als doppelt so viele, schätzt Marktamtsprecher Alexander Hengl. Mehr Pilzfunde heißt aber auch mehr giftige Pilze: „Wir sind jedes Jahr mehrmals Lebensretter.“ Dieses Jahr werden Marktamt laut Hengl bei 200 der überprüften Funde auch tatsächlich giftige Pilze darunter gewesen sein, „die wir außer Verkehr setzen müssen, weil sie mit essbaren Pilzen vertauscht worden sind“.

Bei Symptomen Vergiftungszentrale anrufen

Am häufigsten sind das die potenziell tödlichen Knollenblätterpilze. Sie werden häufig mit den essbaren Frauen-Täublingen verwechselt. „Auch Champignons kann man immer wieder verwechseln. Da gibt es essbare Champignons, es gibt aber auch giftige. Das wäre zwar kein tödlicher Vorfall“, sagte Hengl. Es würde aber zu unangenehmen Effekten wie Erbrechen und Durchfall führen.

Bei einer möglichen Pilz-Vergiftung soll man sofort die Vergiftungszentrale unter der Nummer 01 406 43 43 anrufen, sagte Hengl – und nicht warten, ob es besser wird: „Weil auch das passiert bei diversen Pilzen, dass es tatsächlich nach Stunden wieder besser wird. Nur da hat eventuell bereits die Zersetzung der Leber bei Knollenblätterpilzen eingesetzt.“ Um sich selbst besser auszukennen, bietet das Marktamt auch einen kostenlosen Pilz-Folder an. Auch auf der Website wird ein Überblick über die wichtigsten Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger geliefert.

Beratung am Naschmarkt

Ganz sicher sei aber nur die Beratung durch Expertinnen und Experten, die das Marktamt am Naschmarkt jeden Montag von 9.00 bis 15.30 Uhr anbietet, erklärte Hengl. „Da genügt dann nicht ein Foto, das man uns schickt. Weil auf dem Foto kann ich zwar anschauen, wie der Pilz ausschaut, aber eventuell nicht auf der Rückseite. Ich kann nicht dran riechen, ich kann ihn nicht erhitzen.“ Apps seien mit Vorsicht zu genießen. Es gebe zwar sehr gute, es könne aber immer zu menschlichen Fehlern bei der Eingabe kommen.